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Landeskunde und interkulturelles Lernen werden meist als Gegenbegriffe gehandelt, wobei das interkulturelle Lernen im Zentrum steht und die Landeskunde abgelöst zu haben scheint. Im ersten Teil seines Beitrags versucht der Autor, die Fachdiskussion nachzuvollziehen und zu zeigen, dass die "Anti-Positionierung" teils auf projizierte und unpräzise Vorstellungen von Landeskunde zurückgeht, teils in einer generellen Abkehr vom Ziel der Vermittlung von Wissen begründet ist. Landeskunde fand aus seiner Sicht weitgehend praktisch-dilettantisch bzw. unwissenschaftlich statt, was ihm zufolge auch zu ihrer Diskreditierung beigetragen haben dürfte. Aber auch der Begriff des interkulturellen Lernens müsse auf den Prüfstand, sowohl auf den wissenschaftlichen als auch auf den didaktischen - u.a. in der Überprüfung der Umsetzung in die Unterrichtspraxis. Vor diesem Hintergrund wird in dem Beitrag eine umfassende Definition von Landeskunde versucht und festgestellt, dass Landeskunde und interkulturelles Lernen Komplementaritäten sind und dass erstere die unabdingbare Voraussetzung und Basis für interkulturelles Lernen ist. Im zweiten Teil des Beitrags werden ausgewählte gängige Lehrwerke für Deutsch als Fremdsprache (sowohl "globale" als auch nationale bzw. regionale) unter der Perspektive analysiert, wie überzeugend sie die Umsetzung von Theorien und Konzepten der Landeskunde und des interkulturellen Lernens realisieren. Abschließend betont der Autor, dass die Diskussion um die Frage "Landeskunde oder/versus interkulturelles Lernen" obsolet werde, wenn Landeskunde als eigenständiges Wissenschaftsfach etabliert sei. (Verlag, adapt.).
Erfasst von
Informationszentrum für Fremdsprachenforschung, Marburg
Update
2010/2
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Standortunabhängige Dienste
0341-5864
Bauer, Hans Ludwig: Landeskunde und interkulturelles Lernen - Polemik und Praxis (1. Teil). 2009.
3102570
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