Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/inn/en | Gaiser, Wolfgang; Gille, Martina; Rijke, Johann de |
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Titel | Hineinwachsen in die Demokratie: Wie sich junge Menschen der Sphäre des Politischen nähern. Gefälligkeitsübersetzung: Growing into democracy: how young people approach the political sphere. |
Quelle | Aus: Wahlrecht ohne Altersgrenze?. Verfassungsrechtliche, demokratietheoretische und entwicklungspsychologische Aspekte. München: Oekom Verl. (2008) S. 137-167 |
Beigaben | Abbildungen 2; Tabellen 9 |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Sammelwerksbeitrag |
Schlagwörter | Kommunikation; Prosoziales Verhalten; Jugend; Aktivität; Interesse; Informelle Kommunikation; Partizipation; Politik; Politische Einstellung; Politische Sozialisation; Altersgruppe; Bedeutung; Geschlechtsspezifik; Organisation; Verein; Jugendlicher; Mitgliedschaft; Deutschland; Deutschland-Westliche Länder; Deutschland-Östliche Länder |
Abstract | Bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen nehmen, so die Verfasser, das politische Interesse und die Intensität der Nutzung der verschiedenen Medien, um sich über Politik zu informieren, mit steigendem Lebensalter kontinuierlich zu. Dagegen zeigen sich bei der Häufigkeit, mit der Gespräche über Politik mit verschiedenen Personen geführt werden, differenziertere alterstypische Entwicklungen: Die Bedeutung politikbezogener Gespräche mit den Eltern steigt nur bis zum Alter von Anfang 20 Jahren an und geht dann zurück. Dann wird die Kommunikation über politische Themen mit Freunden und Bekannten wichtiger als die mit den Eltern. Bezüglich der Partizipation sind bei prosozialen Aktivitäten der 12- bis 29-Jährigen Altersunterschiede weniger im Umfang, als eher in der Spezifik der Themenfelder festzustellen. Dies gilt entsprechend auch für die Mitgliedschaft in Vereinen und Verbänden. Eindeutig gradlinige Alterseffekte gibt es demgegenüber bei der politikbezogenen Partizipation, sie steigt mit zunehmendem Alter. Ein rein auf das Alter bezogener Blickwinkel wäre aber unzulänglich, weil bei der Heranziehung weiterer Faktoren erkennbar wird, dass sowohl "objektive" Aspekte wie Geschlecht und Bildung als auch subjektive wie Werte und Orientierungen relevante Einflussgrößen sind. Insgesamt gesehen sind für die Beteiligung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen soziale Einbindungen politischer wie auch allgemein gesellschaftlicher Art sehr relevant. Dabei sind politisch orientierte Netzwerke für politische wie für soziale Beteiligung von Nutzen, soziale Netzwerke nur für letztere. Einstellungen und Motivationen spielen eine hervorgehobene Rolle und auch soziodemographische Ressourcen wie Geschlechtszugehörigkeit und Bildung beeinflussen soziale Partizipation und politische Beteiligung. Der direkte Einfluss von Bildung reduziert sich, wenn auch andere Merkmale, wie insbesondere politisches Interesse mit einbezogen werden. Daraus folgt, dass bereits in frühem Lebensalter einsetzende Rechte, Maßnahmen, Projekte und Strukturen, die auch unabhängig von der Schule das politische Interesse wecken, für das Hineinwachsen in die Demokratie wichtig sind. (ICF2). |
Erfasst von | GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim |
Update | 2010/1 |