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Ausgehend von der Kritik an den kunstpaedagogischen Vorstellungen H. D. Junkers entwickelt der Verfasser seine eigenen Ueberlegungen zur realistischen aesthetischen Praxis. Grundlage seiner Theorie ist ein Praxisbegriff, unter den er alle menschlichen Taetigkeiten vom Traeumen, Phantasieren, Denken bis hin zum Handeln subsumiert. So gesehen ist Praxis immer auch aesthetische Praxis, ohne freilich schon 'realistische aesthetische Praxis' zu sein. Realistisch wird die Praxis eines Individuums erst dann, wenn es sich um die Erkenntnis der gesellschaftlichen Realitaet bemueht, d. h. in diesem Fall von den gesellschaftlichen Widerspruechen und dem 'werk-taetigen' Menschen auszugehen, sich dessen Standpunkt zu eigen zu machen und Realitaet unter diesem Aspekt zu beschreiben und zu veraendern versuchen. Diese Definition schliesst die hedonistische Funktion der aesthetischen Praxis keineswegs aus: Da der Verfasser alle menschlichen Aeusserungen als Teil der gesellschaftlichen Praxis begreift, stellen auch die Interessen und Beduerfnisse der Schueler einen Teil dieser Praxis dar und koennen zum Gegenstand des Kunstunterrichts gemacht werden. Jedoch sollte man bei den Schuelerinteressen als einem Teilbereich der Realitaet nicht stehenbleiben, sondern ausgehend von den unmittelbaren Beduerfnissen der Schueler die Wahrnehmung auf die gesellschaftliche Realitaet lenken. Erst dann kann von realistischer aesthetischer Praxis in der Schule die Rede sein.
Erfasst von
Hessisches Landesinstitut für Pädagogik, Wiesbaden
Update
1996_(CD)
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0005-2981
Jungbluth, Uli: Ueberlegungen zur realistischen aesthetischen Praxis. 1980.
2030385
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