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Autor/inn/enBudde, Jürgen; Rieske, Thomas Viola
TitelMännlichkeit und Gewalt in pädagogischen Kontexten.
Aktuelle Befunde und neue theoretische Impulse.
QuelleAus: Breitenbach, Eva (Hrsg.); Hoff, Walburga (Hrsg.); Toppe, Sabine (Hrsg.): Geschlecht und Gewalt. Diskurse, Befunde und Perspektiven der erziehungswissenschaftlichen Geschlechterforschung. Opladen u.a.: Barbara Budrich (Verlag Barbara Budrich) S. 47-62
PDF als Volltext  Link als defekt meldenVerfügbarkeit 
ReiheSchriftenreihe der Sektion Frauen- und Geschlechterforschung der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE). 8
Sprachedeutsch
Dokumenttypgedruckt; online; Sammelwerksbeitrag
ISBN978-3-8474-2387-4; 978-3-8474-1550-3
SchlagwörterMännlichkeit; Gewalt; Geschlechterforschung; Pädagogik; Differenz; Bildungsforschung
AbstractMännlichkeit und Gewalt galten in der Geschlechterforschung lange als eng miteinander verbunden. Gewalt ist demnach ein wesentliches Mittel der Herstellung männlicher Hegemonie und hegemonialer Männlichkeit – sowohl die Unterordnung von Frauen als auch die hierarchische Relationierung verschiedener Männlichkeiten werden unter anderem mit Gewalt durchgesetzt. Körperliche Angriffe, verbale Herabsetzungen, sexistische Diskurse in Wissenschaft und Medien, privilegierter Zugang zu Ressourcen – die Liste gewaltförmiger Hierarchisierungen und Normierungen ist lang. Zugleich gilt auf der Ebene des Individuums Gewalt als konstitutiv sowohl für die soziale Konstruktion als auch die individuelle Performance von Männlichkeit. Bereits Theweleits historische Studie Männerphantasien zeigt eindrücklich die große Bedeutung, die körperliche Gewalt gegen andere für die Formierung und Panzerung des eigenen Männerkörpers hat (Theweleit 1980). Soweit, so eindeutig, wenngleich unklar bleibt, was überhaupt unter Gewalt verstanden wird. Auch männlichkeitstheoretisch stellen sich Anschlussfragen. Zu problematisieren wäre insbesondere, ob die Kopplung zwangsläufig ist oder sich Alternativen theoretisch fundieren lassen? Und wenn dies möglich ist, wäre die Perspektive zurückzurichten auf vorliegende Theoretisierungen von Männlichkeit. Entsprechend wollen wir die bisherigen Überlegungen in zweierlei Hinsicht differenzieren. So werden wir zum ersten den engen Zusammenhang von Männlichkeit und Gewalt in der deutschsprachigen Männlichkeitsforschung nachzeichnen und die Frage stellen, inwieweit diese Kopplung auch Teil einer Forschungspraxis ist, die eben genau diesen Zusammenhang ins Zentrum stellt. Und zum zweiten wollen wir – basierend auf aktuellen Vorschlägen aus dem internationalen Kontext – alternative Theoretisierungsoptionen ausloten. Im Kontext dieses Textes verwenden wir den Begriff Gewalt für verletzende interpersonale Akte und vernachlässigen damit Aspekte struktureller Gewalt. Zu unterscheiden wäre möglicherweise zwischen Gewaltakten einerseits und Gewaltwiderfahrnissen andererseits. Jungnitz et al. (2007) definierten in ihrer Studie Gewalt gegen Männer personale Gewalt als „jede Handlung eines anderen Menschen, die mir Verletzungen zufügt und von der ich annehme, dass sie mich verletzen sollte oder zumindest Verletzungen billigend in Kauf genommen wurden“ (ebd., S. 18). Hier wird Gewalt aus Sicht der Betroffenen, der Verletzten definiert. Dies weicht ab vom üblichen Verständnis von Gewalt, welches diese meist aus einer dritten Perspektive analysiert. Unter anderem aufgrund der Normalisierung von Gewalthandlungen durch Geschlechterkonstruktionen kann es zu Differenzen in der Einordnung einzelner Akte als Gewalt zwischen Forscher*innen bzw. Pädagog*innen und Forschungsteilnehmer*innen bzw. Adressat*innen kommen. Die Differenzierung zwischen Gewaltakt und Gewaltwiderfahrnis könnte dazu beitragen, unterschiedlichen Perspektiven gerecht zu werden und diese diskursiv verhandeln zu können. (übernommen).
Erfasst vonExterner Selbsteintrag
UpdateNeueintrag 2024-05
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