Forschungsdaten Bildung - Details zur Studie:
MILA - Mehrsprachigkeit und Sprachentwicklungsstörungen als Einflussfaktoren im Spracherwerb
Das Projekt untersuchte die sprachlichen Fähigkeiten von Kindern mit Deutsch als Erstsprache und mit Deutsch als Zweitsprache in einem kombinierten Längs- und Querschnittsdesign. Ziel des Projekts war es, den ungestörten und gestörten Zweitspracherwerb des Deutschen zu erforschen und Kennzeichen einer Sprachentwicklungsstörung zu identifizieren. Dazu wurden die rezeptiven und produktiven Fähigkeiten von ca. 120 Vorschulkindern in den Bereichen Morphosyntax, Semantik und Phonologie mit verschiedenen psycholinguistischen Erhebungsverfahren erfasst. Erste Ergebnisse zeigen, dass Kinder mit Deutsch als Zweitsprache im Alter von vier Jahren aufgrund ihres späteren Erwerbsbeginns in allen untersuchten Bereichen erwartungsgemäß schlechtere Leistungen im Deutschen zeigen als gleichaltrige Kinder mit Deutsch als Erstsprache. Altersgerecht entwickelte frühe Zweitsprachlerner holen in ihren sprachlichen Fähigkeiten schnell auf und durchlaufen typische Meilensteine des Deutschen teilweise sogar schneller als einsprachige Kinder. Auch bei unauffälligem Erwerbsverlauf zeigen sich bei Eintritt in die Grundschule wie erwartet in spät erworbenen Bereichen der Sprache noch Unterschiede zwischen Kindern mit Deutsch als Muttersprache und Kindern mit Deutsch als Zweitsprache. Sprachauffällige Kinder mit Deutsch als Zweitsprache benötigen im Gegensatz dazu in allen Sprachbereichen wesentlich länger, um ein dem typischen frühen Zweitspracherwerb vergleichbares Niveau im Deutschen zu erreichen. (DIPF/Projekt)
Studien- und Projektinformationen
Laufzeit | 08/2008 - 06/2014 |
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Projektleitung | Schulz, Petra |
Beteiligte Wissenschaftler/innen | Grimm, Angela; Ritter, Alexandra; Schwarze, Rabea; Wojtecka, Magdalena |
Beteiligte Institution(en) | Goethe-Universität Frankfurt am Main IDeA-Zentrum für individuelle Entwicklung und Lernförderung |
Kontakt des Projekts | grimm@em.uni-frankfurt.de p.schulz@em.uni-frankfurt.de |
Projektwebsite | http://www.idea-frankfurt.eu/de/forschung/schwerpunkte/individuelle-entwicklung/mila |
Schlagwörter | Sprachfertigkeit; Deutsch als Fremdsprache; Deutsch als Zweitsprache; Kind; Vorschulalter; Spracherwerb; Mehrsprachigkeit; Sprachentwicklung; Entwicklungsstörung; Einflussfaktor; Migrationshintergrund; Sprachkompetenz; Deutschland |
Forschungs-/Förderprogramm | Individual Development and Adaptive Education of Children at Risk (IDeA) Schwerpunkt: Individuelle Entwicklung |
Förderung | Landes-Offensive zur Entwicklung wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz (LOEWE), Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst |
Inhaltliche Angaben | Im Abstand von sechs Monaten wurden rezeptive und produktive Fähigkeiten von Kindern mit Deutsch als Muttersprache (DaM) und mit Deutsch als Zweitsprache (DaZ) in einem kombinierten Längs- und Querschnittdesign mittels standardisierter Tests, psycholinguistischer Experimente und Spontansprachaufnahmen erfasst. Die Gesamtstichprobe umfasste 323 Kinder. Aus dieser Kohorte nahmen 165 Kinder im Alter von 3;6 bis 6;11 Jahren zum 1. MZP an der längschnittlichen Untersuchung teil (92 DaM, 73 DaZ, 17 simultan-bilingual). Zusätzlich wurden als altersparallelisierte Kontrollgruppe zu den sprachauffälligen Kindern weitere 141 Kinder (82 DaM, 59 DaZ) im Alter von 6;0 bis 10;11 Jahren im Querschnitt mit verschiedenen Erhebungsverfahren untersucht. |
Untersuchungsdesign | Querschnitt; Längsschnitt |
Erhebungsmethode(n) | Messungen und Tests: Leistungs- und Kompetenztests (Paper and Pencil Test) Messungen und Tests: Leistungs- und Kompetenztests (Computerbasierter Test) |
Untersuchungsgebiet (geogr.) | Deutschland (Hessen) |
Untersuchungseinheit | Eltern; Vorschulkinder |
Forschungsdaten und -instrumente
Mixed Methods: Erhebungswelle 1 (Sprachunauffällige Gruppen) - MILA | |
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Zugänglichkeit | Die Daten wurden intern archiviert und sind nicht zugänglich. Der Datenzugang ist beschränkt auf die Projektleitung (Prof. Dr. Petra Schulz). |
Erhebungsverfahren | Messungen und Tests: Leistungs- und Kompetenztests (Paper and Pencil Test) Messungen und Tests: Leistungs- und Kompetenztests (Computerbasierter Test) |
Veröffentlichungsdatum | 15.11.2016 |
Anmerkungen zu den Daten | Als Erhebungsinstrumente zum Einsatz kamen: Schriftlicher Elternfragebogen, Telefoninterview mit Eltern, Standardisierte Tests: SETK 3-5, Lise-DaZ, AGTB, K-ABC, Psycholinguistische Experimente, Spontansprachaufnahmen. Spezifikation der Stichprobe: Deutsch als Muttersprache: N=69, Deutsch als Zweitsprache: N=46, Simultan-bilingualer Erwerb: N=2. |
Mixed Methods: Erhebungswelle 1 (Sprachauffällige Gruppen) - MILA | |
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Zugänglichkeit | Die Daten wurden zu internen Zwecken archiviert und sind nicht frei zugänglich. Der Datenzugang ist beschränkt auf die Projektleitung (Prof. Dr. Petra Schulz). |
Erhebungsverfahren | Messungen und Tests: Leistungs- und Kompetenztests (Paper and Pencil Test) Messungen und Tests: Leistungs- und Kompetenztests (Computerbasierter Test) |
Veröffentlichungsdatum | 21.04.2016 |
Anmerkungen zu den Daten | Als Erhebungsinstrumente zum Einsatz kamen: Schriftlicher Elternfragebogen, Telefoninterview mit Eltern, Standardisierte Tests: SETK 3-5, Lise-DaZ, AGTB, K-ABC, Psycholinguistische Experimente, Spontansprachaufnahmen. Spezifikation der Stichprobe: Deutsch als Muttersprache: N=23, Deutsch als Zweitsprache: N=27, Simultan-bilingualer Erwerb: N=15. |
Publikationen
Projektbezogene Publikationen (Auswahl) | Grimm, A. & Schulz, P. (2014). Sprachfähigkeiten von Kindern mit DaZ bei Schuleintritt. In B. Lütke & I. Petersen (Eds.) Beiträge zum 9. Workshop Kinder mit Migrationshintergrund. Stuttgart: Klett Fillibach. Schwarze, R., Wojtecka, M. Grimm, A. & Schulz, P. (subm.). Finiteness and verb placement in early second language learners with SLI. Proceedings of Generative Approaches to Language Acquisition 13 (GALA 13). Grimm, A. & Schulz, P. (2014). Specific language impairment and early second language acquisition: The risk of over- and underdiagnosis. Child Indicators Research, DOI 10.1007/s12187-013-9230-6. Schulz, P. (2013). Wer versteht wann was? Sprachverstehen im frühen Zweitspracherwerb des Deutschen am Beispiel der w-Fragen. In A. Deppermann (Ed.), Das Deutsch der Migranten. Jahrbuch 2012 des Instituts für deutsche Sprache Mannheim. Wojtecka, M., Schwarze, R., Grimm, A. & Schulz, P. (2013). Finiteness and Verb Placement in German: A Challenge for Early Second Language Learners? In Amaro, J.C., Judy, T. & Pascual y Cabo, D. (eds.), Proceedings of Generative Approaches to Second Language Acquisition 12 (GASLA 12), Somerville, MA: Cascadilla Press. Schulz, P. (2013). Sprachdiagnostik bei mehrsprachigen Kindern. Sprache, Stimme und Gehör, 37, 1-5. Wojtecka, M., Koch, C., Grimm, A. & Schulz, P. (2013). What is easier to understand than true negatives? Acquisition of sentence negation in German. Proceedings of Generative Approaches to Language Acquisition 12 (GALA 12), 251-260. Grimm, A. & P. Schulz (2012). Das Sprachverstehen bei frühen Zweitsprachlernern: Erste Ergebnisse der kombinierten Längs- und Querschnittstudie MILA. In Ahrenholz, B. (Hrsg.), Einblicke in die Zweitspracherwerbsforschung und ihre methodischen Verfahren. (Reihe DaZ-Forschung. Deutsch als Zweitsprache, Mehrsprachigkeit und Migration Bd. 1). Berlin/Boston: De Gruyter, 195-218. Geist, B. & Grimm, A. (2012). …, weil der Igel im Winter schläft. Diagnostik und Förderung für die Nebensatzbildung bei Kindern mit DaZ. Grundschule Deutsch 36, Themenheft 36 ‚Wörter und Sätze‘. Grimm, A. & Geist, B. (2012). Wie erwerben DaZ-Kinder Nebensätze und Konjunktionen? Erkenntnisse aus dem Projekt MILA. Grundschule Deutsch 36, Themenheft 36 ‚Wörter und Sätze‘. Wojtecka, M., Koch, C., Grimm, A. & Schulz, P. (2011). Production and comprehension of sentence negation in child German. In Grimm, A., Müller, A. Hamann, C. & Ruigendijk, E. (Hrsg.), Comprehension-Production Asymmetries in child language. Berlin, New York: de Gruyter, SOLA-43, 217-246. Labonté, U., Grimm, A., Kersten, A., Kleissendorf, B., Strecker, G. & Schulz, P. (2009). Deutsche Sprache, schwere Sprache? Forschung in Frankfurt, 66-71. |
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