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Dass im Zuge der Aufwertung der Trivialliteratur zu Anfang der siebziger Jahre und der derzeitigen Nostalgiewelle der erfolgreichste Roman der Marlitt, "Das Geheimnis der alten Mamsell", heute eine Renaissance erlebt, wird zum Anlass, diesen klassischen Trivialroman mit der Absicht zu untersuchen, eine Erklaerung fuer dessen mehr als ein Jahrzehnt anhaltende Popularitaet zu finden. Nach einer knappen Darstellung der Handlung wird auf das Triviale dieses Romans und damit auf seine zahlreich belegten Schwaechen eingegangen: etwa die Haeufung emotional belasteter Attribute und die Menge seiner oft missglueckten Metaphern sowie die Unlogik in der Handlung. Warum der Roman trotz dieser offensichtlichen Schwaechen die Gunst vieler Leser gefunden hat, wird in Zusammenhang mit seiner maerchenhaften Handlung gebracht, die der Erwartungshaltung der Leser an eine gerechte Ordnung in der Welt entgegenkomme und ihrem Gemuet deshalb tiefe Befriedigung gewaehre. Darueber hinaus werden die literatursoziologisch entdeckten progressiven Zuege im "Geheimnis der alten Mamsell" hervorgehoben. Dabei bleibt aber nicht unerwaehnt, dass die darin geaeusserte Kritik an gesellschaftlichen und kulturellen Entwicklungen der Moderne letztlich stumpf, weil ohne Konsequenz bleibe.
Erfasst von
Hessisches Landesinstitut für Pädagogik, Wiesbaden
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1994_(CD)
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0006-4394
Seidel, Katharina: "Das Geheimnis der alten Mamsell". Unters. e. "klass." Trivialromans. 1988.
2177438
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