Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Sander, Heinz |
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Titel | Rezension zu: Luplow, N. & Smidt, W. (2019). Bedeutung von elterlicher Unterstützung im häuslichen Kontext für den Schulerfolg am Ende der Grundschule. Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, 22(1), 153-180. |
Quelle | In: Forschungsmonitor Schule, (2023) 128, 9 S.
PDF als Volltext (Rezension) |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | online; Zeitschriftenaufsatz |
ISSN | 2513-0900 |
Schlagwörter | Empirische Untersuchung; Interview; Bildungsaspiration; Erwartung; Selbstkonzept; Eltern; Kind; Schuljahr 04; Grundschule; Lehrer; Bildungsabschluss; Leistungsbeurteilung; Schulerfolg; Schulnote; Schülerleistung; Lernen; Übung; Hausaufgabe; Sprache; Regressionsanalyse; Überzeugung; Rezension; Unterstützung; Wert; Bayern; Deutschland; Hessen |
Abstract | Ein Großteil der Kinder werden von ihren Eltern durch Hausaufgabenhilfe und/oder durch gemeinsames zusätzliches Üben unterstützt. Daher stellt sich die Frage, welche Bedingungen die elterliche Unterstützungsbereitschaft beeinflussen und welche Effekte die beiden Unterstützungsformen auf den Bildungserfolg haben. Luplow und Smidt untersuchen hierzu 9 Hypothesen, die sie aus einem Wert-Erwartungs-Modell zur häuslichen Unterstützung sowie aus der (meist heterogenen) Forschungslage ableiten. Die Prüfung erfolgt auf Basis der Daten von 1.795 Grundschulkindern und Eltern aus der Längsschnittstudie BiKS, unter anderem mit logistischen Regressionsanalysen. Dabei zeigt sich, dass die Intensität der Unterstützung abhängt von den Noten bzw. fachlichen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler und ihrem schulischen Selbstkonzept, von der Selbstständigkeit der Kinder bei der Hausaufgabenbewältigung, von elterlichen Überzeugungen, bei schulischen Aufgaben unterstützen zu können, vom Motiv des Statuserhalts, von finanziellen Belastungen, Geschwisterzahl usw., wobei die Bedeutung dieser Bedingungen je nach elterlichem Bildungshintergrund variiert. Weder die Intensität der Hausaufgabenhilfe noch die des zusätzlichen Übens zu Beginn der 4. Klasse hängen mit dem Bildungserfolg am Schuljahresende zusammen, wie ein Propensity-Score-Matching-Verfahren ergibt. Allerdings bleibt bei dieser Analyse unklar, ob die anfänglichen Leistungen der Schülerinnen und Schüler berücksichtigt wurden. Angesichts der weiten Verbreitung häuslicher Unterstützung fokussiert die Studie ein wichtiges Thema an der Schnittstelle schulischer und häuslicher Erziehung. Das Design und die methodische Vorgehensweise sind schlüssig, wenngleich die Forschungslage zu einigen Punkten vielleicht noch zu widersprüchlich ist, um daraus fundierte Hypothesen abzuleiten. Die Hypothesen erweisen sich entsprechend nur zum kleineren Teil als durchgängig zutreffend, häufiger finden sie nur eingeschränkt Bestätigung und einige müssen völlig verworfen werden. Daher wäre eine ausgedehntere Diskussion möglicher Gründe für diese Befunde wünschenswert gewesen. Immerhin eröffnen Luplow und Smidt durch Hinweise für vertiefende quantitative und qualitative sowie inhaltlich erweiterte Untersuchungen Perspektiven für zukünftige Forschung. Dazu gehört auch die Prüfung der (scheinbar?) fehlenden Steigerung des Bildungserfolgs von Kindern, die häusliche Unterstützung erhalten. (Orig.). |
Erfasst von | Qualitäts- und UnterstützungsAgentur - Landesinstitut für Schule (QUA-LiS NRW), Soest |
Update | 2023/1 |