Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Freund, Andrea |
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Titel | Eine videogestützte Analyse der kindlichen Engagiertheit in naturwissenschaftlichen Lernumgebungen in Kindertageseinrichtungen. |
Quelle | In: Perspektiven der empirischen Kinder- und Jugendforschung, 7 (2021) 2, S. 56-83
PDF als Volltext |
Beigaben | Literaturangaben; Tabellen; Abbildungen |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | online; Zeitschriftenaufsatz |
ISSN | 2199-7802 |
Schlagwörter | Pädagogik; Empirische Forschung; Jugendforschung; Kinderforschung; Kindertagesstätte; Frühpädagogik; Lehr-Lern-Forschung; Videoanalyse; Naturwissenschaftliche Bildung; Engagement; Qualität |
Abstract | Die vorliegende explorative Videostudie widmet sich der empirischen Untersuchung der kindlichen Engagiertheit in naturwissenschaftlichen Lernumgebungen in Kindertageseinrichtungen. Im Vordergrund steht die Frage, ob sich der Grad der Engagiertheit von Vorschüler*innen, erhoben mit der Leuvener Engagiertheitsskala LES-K (Laevers, 1997), in zwei unterschiedlich stark strukturierten Lernumgebungen zur frühen naturwissenschaftlichen Bildung signifikant voneinander unterscheidet. Zur Untersuchung dieser Fragestellung wurde ein Kombinationsansatz aus einer qualitativen Datenerhebung mittels videogestützter Beobachtung sowie einer quantitativen Auswertung dieser Daten gewählt. Es wurden dabei 17 Settings mit Kleingruppen von 3-5 Vorschülern aus Kitas im Raum Heidelberg analysiert. Die Ergebnisse zeigen, dass Kinder, die sich in einer eher explorierend-narrativen Lernumgebung bewegten, ein hohes Engagiertheitsniveau aufwiesen. Kinder hingegen, die an einer eher strukturiert-angeleiteten Lernumgebung teilnahmen, zeigen nur ein mittleres Engagiertheitsniveau. Hinsichtlich der Mittelwerte der kindlichen Engagiertheitsgrade unterscheiden sich die beiden Lernumgebungen hochsignifikant voneinander. Dieser Effekt bleibt auch unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Kitas, in denen die Untersuchungen durchgeführt wurde, stark. Der Grad der Engagiertheit von Kindern bei frühkindlichen Bildungsprozessen zeigt nach Laevers (1997) sowohl an, ob komplexe Denkprozesse stattfinden und stellt außerdem einen Indikator der pädagogischen Qualität in Kitas dar. Demzufolge scheint die explorierend-narrative Lernumgebung dieser Studie eine höhere Qualität aufzuweisen und eher zu komplexen Denkprozessen und naturwissenschaftlicher Kompetenzentwicklung bei den Kindern zu führen als das stärker angeleitete Setting. Die Ergebnisse tragen damit zu aktuellen Forschungsbefunden bei, nach denen Kinder stärker in Lernumgebungen engagiert sind, die kindzentriert, autonomieorientiert und partizipativ gestaltet sind. Die Befunde werden abschließend mit Blick auf die Gestaltung von Lehr-Lernprozessen im Kontext frühkindlicher naturwissenschaftlicher Bildung und Forschungsdesiderate diskutiert. |
Erfasst von | DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation, Frankfurt am Main (extern) |
Update | 2023/1 |