Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/inn/en | Andresen, Sabine; Demant, Marie |
---|---|
Titel | Sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche in der Familie. Erkenntnisse aus der Aufarbeitung. |
Quelle | In: Kindesmisshandlung und -vernachlässigung, 25 (2022) 1, S. 28-35
PDF als Volltext |
Beigaben | Literaturangaben; Anmerkungen |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | online; gedruckt; Zeitschriftenaufsatz |
ISSN | 1436-9850; 2196-8004 |
DOI | 10.13109/kind.2022.25.1.28 |
Schlagwörter | Forschung; Erleben; Gewalt; Kindesmissbrauch; Familie; Kind; Struktur; Theorie; Kommission; Jugendlicher |
Abstract | Im Rahmen der Aufarbeitung sexueller Gewalt durch die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs in Deutschland wurde eine Studie zum Tatkontext Familie durchgeführt. Ausgewertet wurden mündliche und schriftliche Berichte von Erwachsenen, die Betroffene und Zeitzeug*innen von sexueller Gewalt in der Kindheit im Kontext Familie waren. Die Studie knüpfte an vorhergegangene Arbeiten und Diskussionen zu gesellschaftlichem Schweigen sowie Vorstellungen von Gewalt in der Familie als Privatsache an. Die Auswertungen zeigen, dass die Gewalt oft früh begann, mit anderen Gewaltformen einherging und sich in einem Spektrum von schwerer physischer Gewalt bis hin zu Manipulation ohne Einsatz körperlicher Gewalt bewegte. Die Perspektiven von Betroffenen auf ihr Erleben als Kind sind von besonderer Bedeutung. Sie zeigen, dass Kinder auf Familienmitglieder und ihre Deutung von Grenzverletzungen und Gewalt angewiesen sind. Wenn Kinder und Jugendliche Gewalt erleben, wirken sich Vorstellungen und Strukturen von Erziehung, Familie und Geschlechterrollen direkt aus. Eine zentrale Erfahrung vieler Betroffener war, dass sie nicht ernst genommen wurden. Dieses Ineinandergreifen von Familie, Kindheit und Gewalt wird bisher nicht ausreichend wissenschaftlich bearbeitet. Perspektiven von Täter*innen und das Schweigen setzten sich zudem oft in Familien und Institutionen durch, auch als Erwachsene haben die meisten Betroffenen häufig nur wenig Unterstützung und Anerkennung erfahren. |
Erfasst von | Deutsches Zentralinstitut für soziale Fragen, Berlin |
Update | 2023/1 |