Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Oelsner, Wolfgang |
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Titel | Welchen Auftrag kann analytische Psychotherapie bei Autismus-Spektrum-Störungen überhaupt übernehmen? Gefälligkeitsübersetzung: What is the role of analytical psychotherapy in autism spectrum disorders? |
Quelle | In: Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie, 50 (2019) 2, S. 203-226 |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Zeitschriftenaufsatz |
ISSN | 2366-6889 |
Schlagwörter | Autismus; Psychoanalyse; Sekundärkrankheit; Differenzialdiagnose; Therapie |
Abstract | Der Beitrag problematisiert psychoanalytische Therapie bei einem Störungsbild, das als biologisch verursacht und anerkanntermaßen als "nicht wegtherapierbar" gilt und das heute Behandlungsdomäne der Kinder- und Jugendpsychiatrie ist. Neurobiologische und neuropsychologische Besonderheiten im autistischen Störungsspektrum begründen Zweifel an Evidenzen im Übertragungs-Gegenübertragungsgeschehen sowie an der Deutbarkeit des in Therapiestunden gezeigten Verhaltens und Spielmaterials. Auch die bei Autismus charakteristischen stereotypen Patterns erschließen sich nicht primär psychodynamisch als Ausdruck eines neurotischen Konflikts. Der Paradigmenwechsel von einst tiefenpsychologisch dechiffrierenden Verfahren zu primär kognitiv-behavioristischen Therapieansätzen im Rahmen von Psychoedukation ist nachvollziehbar. Ein Auftrag für psychoanalytische Fachkräfte wird im interdisziplinären Verbund bei der Differentialdiagnostik gesehen, besonders bei Überlappung von autistischen Spektren mit multiplen Komorbiditäten. Im Containmentangebot für betroffene Eltern ist ein psychodynamisches Verständnis angezeigt, und im heilpädagogisch-therapeutischen Setting - besonders bei der Arbeit mit Gruppen - bewährt sich das "szenische Verstehen" als eine Variante der Psychoanalyse. (ZPID). |
Erfasst von | Leibniz-Institut für Psychologie, Trier |
Update | 2023/1 |