Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Mustroph, Eva Jana |
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Titel | Rezension zu: Voss, T., Kunter, M., Seiz, J., Hoehne, V. & Baumert, J. (2014). Die Bedeutung des pädagogisch-psychologischen Wissens von angehenden Lehrkräften für die Unterrichtsqualität. Zeitschrift für Pädagogik, 60(2), 184-201. |
Quelle | In: Forschungsmonitor Schule, (2021) 171, 9 S.
PDF als Volltext (Rezension) |
Beigaben | Literaturangaben |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | online; Zeitschriftenaufsatz |
ISSN | 2513-0900 |
Schlagwörter | Bildungsforschung; Empirische Untersuchung; Mehrebenenanalyse; Pädagogische Psychologie; Multiple-Choice-Verfahren; Test; Schulform; Sekundarbereich; Referendar; Schüler; Fachkompetenz; Fachwissen; Unterrichtsgestaltung; Klassenführung; Unterricht; Gleichung (Math); Konstruktivismus; Qualität; Rezension; Wirkung; Deutschland |
Abstract | Im bildungswissenschaftlichen Teil des Lehramtsstudiums wird unter anderem pädagogisch-psychologisches Wissen (PPW) vermittelt, das als relevant für erfolgreiches Unterrichtshandeln gilt. Doch welche Rolle spielt dieses Wissen in der nachgelagerten Praxis tatsächlich, schlägt es sich in der Unterrichtsqualität nieder? Voss et al. untersuchen die Bedeutsamkeit des PPW von Lehrkräften im Vorbereitungsdienst für die von ihren späteren Schülerinnen und Schülern eingeschätzte Unterrichtsqualität. Als Datengrundlage diente die COACTIV-Studie, bei welcher 181 Referendarinnen und Referendare einen PPW-Test zu den Bereichen Klassenführung, Unterrichtsmethoden, Leistungsbeurteilung und Schülerheterogenität bearbeiteten. Etwa 2 Jahre später wurden ihre Mathematik-Schülerinnen und Schüler (N = 7.968) aus den Jahrgangsstufen 7 bis 10 zu verschiedenen Aspekten der Unterrichtsqualität befragt: 1.) Klassenführung: Zeitverschwendung, Unterrichtsstörungen, Monitoring (die Lehrkraft überblickt alle ablaufenden Prozesse im Klassenzimmer); 2.) konstruktive Unterstützung: Umgang mit Fehlern, Adaptivität, Sozialorientierung; 3.) kognitive Aktivierung: selbstständige Aufgabenbearbeitung und Begründung von Lösungswegen, Diskussion von Schülerlösungen. Im Ergebnis trägt das 2 Jahre zuvor gemessene pädagogisch-psychologische Wissen statistisch signifikant zur Vorhersage der Unterrichtsqualität aus Schülersicht bei, allerdings gilt dies nicht für kognitive Aktivierung, die eher vom fachdidaktischen Wissen beeinflusst wird. Insgesamt fallen die Pfadkoeffizienten eines 2-Ebenen-Strukturgleichungsmodells, in dem PPW unter Kontrolle der Schulform als Erklärvariable der Unterrichtsdimensionen fungiert, niedrig aus: Monitoring (0.2; R2 = .13), Unterrichtsstörungen (-0.2; R2 = .05), konstruktive Unterstützung (0.4; R2 = .16). Die große Datengrundlage sowie die Kombination von PPW-Testergebnissen der angehenden Lehrkräfte mit den späteren Schülereinschätzungen der Unterrichtsqualität sind Pluspunkte der Studie. Jedoch können die verwendeten Messinstrumente nicht restlos überzeugen und nicht kognitive Aspekte bleiben gänzlich unberücksichtigt. Daher ist auch denkbar, dass anstelle des PPW andere Merkmale ursächlich für die ermittelten Zusammenhänge sind, beispielsweise Interesse, Leistungsmotivation oder Commitment der (angehenden) Lehrkräfte. (Orig.). |
Erfasst von | Qualitäts- und UnterstützungsAgentur - Landesinstitut für Schule (QUA-LiS NRW), Soest |
Update | 2022/3 |