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Autor/inn/enKemper, Reinhild; Teipel, Dieter
TitelChancen und Probleme der Nachwuchsförderung und Rekrutierung von Leistungssportlern mit Behinderung.
1. Aufl.
QuelleKöln: Sportverl. Strauß (2010), 302 S.Verfügbarkeit 
Sprachedeutsch
Dokumenttypgedruckt; Monographie
ISBN978-3-86884-023-0
SchlagwörterFörderung; Kind; Schule; Begabung; Leistungssport; Sport; Sportunterricht; Sportverein; Nachwuchstraining; Behinderung; Rehabilitation; Konzeption; Nachwuchsförderung; Behinderter; Jugendlicher; Forschungsprojekt; China; Deutschland; Frankreich; Italien; Russland; USA
AbstractIn dem vorliegenden Beitrag werden 2 Forschungsprojekte integriert. Es handelt sich zum einen in der Studie 1 um die 'Chancen und Probleme der Nachwuchsförderung im Leistungssport der Behinderten' und zum anderen in der Studie 2 um die, Rekrutierung von jugendlichen und erwachsenen Leistungssportlern mit Behinderung in Schulen, Vereinen und Rehabilitationseinrichtungen'. In der Studie 1 lag der Schwerpunkt auf der Analyse internationaler Konzepte der Nachwuchsförderung und der Chancen und Probleme der Nachwuchsförderung in Deutschland anhand spezifischer Interviews aus den Perspektiven von Athleten, Eltern, Lehrern, Trainern, Vereinsvertretern und Arbeitgebern. Aus dem Vergleich der Konzepte wurde deutlich, dass in Russland und China das Schul- und insbesondere das Sportschulsystem als Institution für die Talentsuche eine herausragende Bedeutung hatte. In den USA war das Sportsystem schwerpunktmäßig in das Schulsystem integriert und wurde von den Schulen, Gymnasien, Colleges und Universitäten selbst organisiert. In Frankreich und Italien war das Vereinssystem im Leistungssport unter staatlicher Kontrolle. An der Befragungsstudie nahmen insgesamt 34 Personen, hiervon 10 Athleten, aus dem Leistungssport von Menschen mit Behinderung teil. Von den Athleten wurden als Chancen der Nachwuchsförderung das neue Konzept des Leistungssports und der Nachwuchsförderung unter Berücksichtigung junger und medaillenträchtiger Sportler sowie das hohe Engagement der lokalen und überregionalen Trainer betont. Von den Eltern wurden die frühzeitige Förderung der motorischen Begabung und die spezifische Talentförderung durch lokale Übungsleiter, engagierte Trainer und interessierte Lehrer sowie Verbandsvertreter herausgestellt. Seitens der Lehrer wurden die Möglichkeit der Integration von körperbehinderten Schülern in nichtbehinderte Klassen und die Förderung der spezifischen Fähigkeiten und Fertigkeiten behinderter Schüler in ihren Sportarten erwähnt. Ferner hoben die Trainer die verbesserte finanzielle Unterstützung der jugendlichen Nachwuchsathleten, die Durchführung von Lehrgangsmaßnahmen und Förderprogrammen hervor. Die Funktionäre unterstrichen die positiven Entwicklungen in der Nachwuchsförderung, die Arbeitgeber die positive Entwicklung von Persönlichkeitsmerkmalen der leistungsfähigen behinderten Athleten. Als Probleme der Nachwuchsförderung wurden von den Athleten generell die mangelnden Kenntnisse und Informationen über den Leistungssport von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung genannt. Von den Lehrern wurde die Unsicherheit des Umgangs mit behinderten Kindern und Jugendlichen allgemein und insbesondere in spezifischen Sportarten, von den Trainern die Skepsis über die angemessene Form der Interaktion und Kommunikation in Hinsicht auf die Anforderungen und Belastungen betont. Die Funktionäre bemängelten die z. T. langen Anfahrten zu den Trainingsstätten und die zeitlichen Begrenzungen in der Betreuung. Von den Arbeitgebern wurde das Problem der Freistellung für Lehrgänge und Wettkämpfe hervorgehoben. Die Studie 2 war dem Thema der, Rekrutierung von jugendlichen und erwachsenen Leistungssportlern mit Behinderung in Schulen, Vereinen und Rehabilitationseinrichtungen' gewidmet. Die Methodik umfasste einerseits eine quantitative Befragung mittels eines speziellen Fragebogens von 21 Lehrern, 12 Vereinsvertretern und 25 Vertretern von Rehabilitationseinrichtungen und andererseits eine qualitative Befragung mittels fokussierter Interviews von Lehrern, Vereinsund Verbandsfunktionären sowie Vertretern von Rehabilitationseinrichtungen wie Ärzten, Krankengymnasten und Bewegungstherapeuten. Entsprechend der quantitativen Befragung mittels des Fragebogens war den befragten Lehrern, Vereinsfunktionären und Bewegungstherapeuten der Deutsche Behindertensportverband (DBS) am bekanntesten, worauf der Deutsche Rollstuhl-Sportverband (DRS) und der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) folgten. Die Lehrer ließen eine gute Kooperation mit Sportvereinen für Nichtbehinderte, jedoch nur eine geringe Zusammenarbeit ihrer Schulen mit Einrichtungen des Behindertensports erkennen. Die Vereinsvertreter gaben an, dass in ihren Vereinen mehrmals pro Jahr spezielle sportartbezogene Sichtungsmaßnahmen durchgeführt wurden. In vielen Vereinen existierte eine gute Zusammenarbeit mit Schulen für Behinderte und Nichtbehinderte und Sportvereinen für Behinderte sowie mit dem Deutschen Behindertensportverband (DBS). Von den Vereinsvertretern wurde die Landesmeisterschaften als wichtigste Rekrutierungsmaßnahme genannt, gefolgt von den Deutschen Jugendmeisterschaften, den lokalen Wettkämpfen, den Sportfreizeiten, den Landesjugendspielen, den Schnupperlehrgängen und dem Paralympischen Jugendlager. Nur wenige Vertreter von Rehabilitationseinrichtungen gaben an, dass in ihren Kliniken Informationsveranstaltungen zum Behindertensport durchgeführt wurden. Bei nahezu allen Bewegungstherapeuten bestand der Wunsch nach fundierten Informationsveranstaltungen über den Behindertensport allgemein und speziell über den Behinderten-Leistungssport. Gemäß der qualitativen Befragung zeigten die Lehrer nur marginales Wissen über die Teilnahme von Kindern mit Behinderung am Sportunterricht und über Rekrutierungsmöglichkeiten für Sportarten. Die Vereinsvertreter stellten gut funktionierende Kooperationen heraus und regten zukünftige Verbesserungen der Zusammenarbeit mit dem Deutschen Behindertensportverband (DBS) an. Die Bewegungs- und Sporttherapeuten gaben Auskunft über einzelne lokale aktive Abteilungen von Vereinen bzw. selbständigen Vereinen für Behindertensport und die guten Kontakte zum Deutschen-Rollstuhlsportverband (DRS). Die Vertreter der Deutschen Behinderten-Sportjugend (DBSJ) hoben als wesentliche Schwierigkeiten bei der Rekrutierung im Nachwuchsleistungssport die stärker integrativ orientierten Schulsysteme und vor allem den Datenschutz in Hinsicht auf die Weitergabe von personbezogenen Informationen von Kindern und Jugendlichen hervor. Verf.-Referat.
Erfasst vonBundesinstitut für Sportwissenschaft, Bonn
Update2011/3
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