Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/inn/en | Vailly, Joelle; Ensellem, Cécile |
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Titel | Informing populations, governing subjects: the practices of screening for a genetic disease in France. Gefälligkeitsübersetzung: Informierte Bevölkerungen, regierende Subjekte. Die Praktiken des Screenings bei einer genetischen Krankheit in Frankreich. |
Quelle | Aus: Wieser, Bernhard (Hrsg.): Assessing life: on the organisation of genetic testing. München: Profil-Verl. (2010) S. 225-253 |
Reihe | Technik- und Wissenschaftsforschung. 59 |
Sprache | englisch |
Dokumenttyp | gedruckt; Sammelwerksbeitrag |
ISBN | 978-3-89019-643-5 |
Schlagwörter | Autonomie; Entscheidung; Test; Säugling; Recht; Eltern; Genetik; Gentechnologie; Erbkrankheit; Gesundheitsvorsorge; Medizinische Versorgung; Subjekt (Phil); Patient; Information; Frankreich |
Abstract | Die Autorinnen greifen das Problem des "informed consent" im Rahmen des französischen Neugeborenen-Screenings für Mukoviszidose auf. Es ist ein Merkmal des französischen Programms, dass die Zustimmung für die Durchführung des ersten Screenings routinemäßig von allen Müttern eingeholt wird, bevor eine Blutprobe vom Säugling entnommen wird. Die Autorinnen zeigen anhand einer empirischen Untersuchung die Grenzen des aktuellen Einwilligungsprozesses auf und geben zu bedenken, dass nur etwa ein Drittel der Frauen den Sachverhalt verstanden hat, dem sie zugestimmt hatten. Das Neugeborenen-Screening kann somit als paradigmatischer Fall angesehen werden, wo der Grundsatz des Wohlwollens für das Neugeborene mit dem Prinzip der Patientenautonomie in konflikthafter Weise aneinander gerät. Die Autorinnen interpretieren ihre Befunde im Lichte des Foucaultschen Konzepts der Regierung. Der Akt der Einwilligung konstituiert demnach ein Rechtssubjekt, das auf der Freiheit des Einzelnen beruht, für sich selbst zu entscheiden. Gleichzeitig stellt sich die Idee einer wohlüberlegten Entscheidung im Zusammenhang einer routinierten medizinischen Behandlung als weitgehend illusorisch heraus. (ICI). |
Erfasst von | GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim |
Update | 2011/3 |