Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Kreissl, Reinhard |
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Titel | Neurowissenschaftliche Befunde, ihre Wirkung und Bedeutung für ein Verständnis der Jugendkriminalität. Gefälligkeitsübersetzung: Neuroscientific findings, their effect and meaning for an understanding of youth criminality. |
Quelle | Aus: Dollinger, Bernd (Hrsg.): Handbuch Jugendkriminalität. Kriminologie und Sozialpädagogik im Dialog. Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwissenschaften (2010) S. 113-123
PDF als Volltext |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | online; gedruckt; Sammelwerksbeitrag |
DOI | 10.1007/978-3-531-92131-0_7 |
Schlagwörter | Risikoverhalten; Kriminologie; Jugend; Interaktion; Soziales Verhalten; Biowissenschaften; Neuronales Netz; Naturwissenschaften; Determinismus; Delikt; Kriminalität; Neurologie; Neurophysiologie; Sozialer Prozess; Soziales Problem; Verständnis; Wirkung |
Abstract | Der Beitrag beschreibt mit den Neurowissenschaften und ihren Erkenntnissen ein neues Interpretationsschema zur Erklärung der Jugendkriminalität. In das Thema einführend, wird im ersten Schritt zunächst die Konjunktur der Neuro- und Biowissenschaften seit den 1990er Jahren beschrieben. Auf dieser Grundlage wird im Folgenden der Frage nachgegangen, welche Bedeutung diese Art von Befunden für das Problem der Jugendkriminalität hat. Auf der Basis entsprechender Annahmen über die Neurobiologie von Emotionen lassen sich traditionelle Kategorien und Beschreibungen, die in der Kriminologie zur Typologisierung von Individuen verwendet werden (etwa mangelnde Selbstkontrolle, große Risikobereitschaft usw.) biologisch untermauern. Diese Bestandsaufnahme erläuternd, werden schließlich folgende Punkte beleuchtet: (1) Das Problem des Determinismus zweiter Ordnung, (2) Rückkopplungen zwischen sozialen und neurochemischen Prozessen sowie (3) das Robinsonmodell oder Interaktion als Grundkategorie. Der praktische Wert vieler Ergebnisse aus den Neuro- und Biowissenschaften für ein Verständnis von Jugendkriminalität beschränkt sich darauf, Hypothesen, die bereits seit längerem vertreten werden, mit Befunden aus dem Bereich dieser Forschungen zu untermauern. Problematisch sind diese Ansätze, wenn aus der Analyse von neurobiologischen Defiziten auf zukünftiges Verhalten geschlossen wird. Hier zeigt sich dann, dass eine Reduktion von Kriminalität auf Verhaltensmerkmale, die eher einem theoriefernen Alltagsverständnis entspringen, zu kaum haltbaren Interpretationen führt. (ICG2). |
Erfasst von | GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim |
Update | 2011/1 |