Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/inn/en | Nowacki, Katja; Kliewer-Neumann, Josephine; Bovenschen, Ina; Lang, Katrin; Zimmermann, Janine; Spangler, Gottfried |
---|---|
Titel | Der Zusammenhang von Bindungsrepräsentationen zwischen Pflegeeltern und Pflegekindern unter Berücksichtigung von Geschlechterunterschieden. |
Quelle | In: Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie, 64 (2015) 10, S. 733-751Infoseite zur Zeitschrift
PDF als Volltext |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | online; gedruckt; Zeitschriftenaufsatz |
ISSN | 0032-7034; 2196-8225 |
DOI | 10.13109/prkk.2015.64.10.733 |
Schlagwörter | Bindungsverhalten; Kindheit; Geschlechtsspezifischer Unterschied; Kind; Pflegeeltern; Pflegekind; Entwicklung |
Abstract | Kinder, die in Pflegefamilien untergebracht werden, haben häufig schwierige Familiensituationen erlebt. Alternative Beziehungserfahrungen und die Entwicklung eines sicheren inneren Arbeitsmodells von Bindungen (Bindungsrepräsentationen) sind ein zentraler Faktor für eine gesunde Entwicklung. Vor diesem Hintergrund wurden Prädiktoren für eine sichere Bindungsrepräsentation in einer Gruppe von 37 Pflegekindern im Alter von drei bis acht Jahren untersucht. Pflegekinder wurden mit dem "Geschichtenergänzungsverfahren" (Attachment Story Completion Task) und ihre aktuelle Hauptbezugsperson, überwiegend die Pflegemutter, mit dem "Erwachsenenbindungsinterview" (Adult Attachment Interview) hinsichtlich ihres jeweiligen Arbeitsmodells von Bindung untersucht. Die weiblichen Pflegekinder zeigten insgesamt höhere Werte bezogen auf die Bindungssicherheit im Vergleich zu den männlichen Pflegekindern. Positive Einflussfaktoren auf die Bindungsrepräsentation der männlichen Pflegekinder waren die sichere Bindungsrepräsentation ihrer neuen Bindungsperson und tendenziell die Dauer des Aufenthaltes in der Pflegefamilie. Männliche Pflegekinder, die bei der Vermittlung älter waren, zeigten entgegen der ursprünglichen Annahme tendenziell höhere Werte in der Bindungssicherheit. Die Ergebnisse werden primär als Hinweis darauf gewertet, dass männliche Pflegekinder eine höhere Vulnerabilität bezogen auf ihr Arbeitsmodell von Bindung aufweisen und damit stärker auf Umwelteinflüsse reagieren. Es wird empfohlen, bei der Auswahl und Vorbereitung von Pflegeeltern deren Arbeitsmodell von Bindung zu berücksichtigen, aber auch Geschlechterunterschiede bei den Pflegekindern sowie die Zeitspanne von Veränderungen zu bedenken. (ZPID). |
Erfasst von | Leibniz-Institut für Psychologie, Trier |
Update | 2016/3 |