Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/inn/en | Taubner, Svenja; Curth, Christian; Unger, Agnieszka; Kotte, Silja |
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Titel | Die Mentalisierende Berufsausbildung - Praxisbericht aus einer Pilotstudie an einem Berufsbildungswerk für lernbehinderte Adoleszente. |
Quelle | In: Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie, 63 (2014) 9, S. 738-760Infoseite zur Zeitschrift
PDF als Volltext |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | online; gedruckt; Zeitschriftenaufsatz |
ISSN | 0032-7034; 2196-8225 |
DOI | 10.13109/prkk.2014.63.9.738 |
Schlagwörter | Organisationsklima; Bindungsverhalten; Mentalität; Schüler; Lernbehinderung; Programmevaluation; Training; Schulung; Berufliche Rehabilitation; Merkmal; Prävention; Personal |
Abstract | Erste Ergebnisse aus einer Pilotstudie zum Programm "Mentalisierende Berufsausbildung" werden vorgestellt. Das Programm soll dazu beitragen, die Wirksamkeit der beruflichen Rehabilitation in einem Berufsbildungswerk zu verbessern. Ausgehend von der Grundannahme, dass Motivationsprobleme und eine mangelnde Erreichbarkeit der Teilnehmer unter anderem auf Mentalisierungsschwächen zurückgeführt werden können, wurde ein Präventionsprogramm konzipiert, mit dem langfristig ein mentalisierungsförderliches Systemklima nach dem Vorbild des Programms der "Peaceful Schools" nach Fonagy und Twemlow etabliert werden soll. Das Präventionsprogramm besteht aus vier Modulen: einer psychoedukativen Fortbildung für alle Mitarbeiter, einer begleitenden Supervision für zwei Rehateams, zwei mentalisierungsfördernden Trainingsgruppen für ausgewählte Teilnehmer und einer wöchentlichen Intervision des Forschungsteams zur Reflexion der Organisationsperspektive. Im Rahmen der Begleitforschung wurden bei allen Teilnehmern und Mitarbeitern das Mentalisierungsinteresse und die Bindungsstile erhoben. Bei den Teilnehmern wurden zusätzlich Mentalisierung mit einem objektiven videobasierten Test und die allgemeine Intelligenz erhoben. Dabei zeigte sich, dass die Teilnehmer sowohl signifikant höhere Bindungsängste und Bindungsvermeidung aufwiesen als auch ein vermindertes Interesse, mentalisierend über sich und andere nachzudenken. Darüber hinaus zeigten die Teilnehmer sehr niedrige Mentalisierungsfähigkeiten (vergleichbar mit dem autistischen Spektrum), die jedoch unabhängig von den kognitiven Einschränkungen der allgemeinen Intelligenz waren. Auf der Organisationsebene wurde deutlich, dass die Umstellung des Berufsbildungswerks auf mehr Wirtschaftlichkeit seitens der Mitarbeiter konflikthaft verarbeitet wurde und Überforderungsgefühle in der Auseinandersetzung mit den Teilnehmern, die teilweise traumatische familiäre Erfahrungen aufwiesen, eine Regression der Organisation auf den teleologischen Modus begünstigten. (ZPID). |
Erfasst von | Leibniz-Institut für Psychologie, Trier |
Update | 2015/2 |