Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/inn/en | Schmid, Marc; Dölitzsch, Claudia; Pérez, Tania; Jenkel, Nils; Schmeck, Klaus; Kölch, Michael; Fegert, Jörg M. |
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Titel | Welche Faktoren beeinflussen Abbrüche in der Heimerziehung - welche Bedeutung haben limitierte prosoziale Fertigkeiten? |
Quelle | In: Kindheit und Entwicklung, 23 (2014) 3, S. 161-173Infoseite zur Zeitschrift
PDF als Volltext |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | online; gedruckt; Zeitschriftenaufsatz |
ISSN | 0942-5403; 2190-6246 |
DOI | 10.1026/0942-5403/a000142 |
Schlagwörter | Altersunterschied; Kind; Psychopathologie; Psychotherapie; Therapie; Strafvollzug; Pflegebedürftiger; Jugendhilfe; Heimerziehung; Jugendkriminalität; Abbruch; Möbel |
Abstract | Über 20 Prozent der stationären Jugendhilfemaßnahmen werden ungeplant beendet. Um Hilfe- und Beziehungsabbrüche vermeiden zu können, ist es wichtig, Jugendliche, die die Jugendhilfe in besonderem Maße herausfordern, frühzeitig zu identifizieren, und besser zu verstehen, welche Faktoren das Risiko eines Abbruches erhöhen. Psychische Belastungen, Traumata, eine "Jugendhilfe-Karriere", Delinquenz und psychopathische Persönlichkeitszüge gelten als Risikofaktoren für einen negativen Verlauf. Die Bedeutung dieser Variablen wurde bei einer Stichprobe von 497 Bewohnern Schweizer sozialpädagogischer Institutionen im Alter von 6 bis 26 Jahren untersucht. Probanden mit und ohne irregulärem Maßnahmenende wurden mittels uni- und multivariater Analyseverfahren miteinander verglichen. Sowohl univariate Analysen als auch eine binär logistische Regressionsanalyse ergaben, dass neben dem Alter vor allem psychopathische Persönlichkeitseigenschaften der zentrale Prädiktor für einen Abbruch der stationären Maßnahme waren. Das relative Risiko, die Maßnahme irregulär zu beenden, war bei Teilnehmern mit auffällig hohen Werten auf Skalen, die psychopathische Eigenschaften erfassen, im Vergleich zu Teilnehmern mit durchweg unauffälligen Psychopathie-Werten um das Zwei- bis Dreifache erhöht. Aufgrund der Ergebnisse wird empfohlen, spezifische pädagogische sowie milieu- und psychotherapeutische Konzepte für Jugendliche mit eingeschränkten prosozialen Fertigkeiten zu entwickeln und zu evaluieren. Zudem sollten die Jugendlichen gezielt einem Screening unterzogen werden, um sicherzustellen, dass diese Persönlichkeitszüge im Rahmen der Hilfeplanung adäquat berücksichtigt werden können. (ZPID). |
Erfasst von | Leibniz-Institut für Psychologie, Trier |
Update | 2014/4 |