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Autor/inUlmann, Gisela
TitelKreativität und Kulturelle Bildung.
QuelleAus: Bockhorst, Hildegard (Hrsg.); Reinwand-Weiss, Vanessa-Isabelle (Hrsg.); Zacharias, Wolfgang (Hrsg.): Handbuch kulturelle Bildung. München: kopaed (2012) S. 160-164
PDF als Volltext kostenfreie Datei  Link als defekt meldenVerfügbarkeit 
ReiheKulturelle Bildung. 30
Sprachedeutsch
Dokumenttyponline; gedruckt; Sammelwerksbeitrag
ISBN978-3-86736-330-3
SchlagwörterAllgemeine Pädagogik; Forschung; Methode; Kreativität; Kritische Psychologie; Psychologie; Kulturelle Bildung; Begriffsanalyse; Metatheorie; Phase
AbstractStatt wie üblich zu fragen, was Kreativität ist, also eine Definition zu geben, ist es wissenschaft­lich fruchtbarer, danach zu fragen, welches Forschungsproblem mit dem Begriff "Kreativität" bezeichnet wurde, um zu verstehen, was damit gemeint ist. "Creativity" taucht als Wort in der psychologischen Forschung zum ersten Mal 1950 in einem Vortrag von Joy Paul Guilford auf, den er als Präsident der American Psychological Association hielt. In diesem Vortrag ging es darum, dass die einseitige Sicht auf "Intelligenz" nicht dazu beitrage, ErfinderInnen und EntdeckerInnen zu identifizieren. Um zu erfinden und zu entdecken brauche man nicht nur Intelligenz - sondern auch creativity! Das Problem, das ErfinderInnen und EntdeckerInnen lösen sollten, war z.B. "Dinger" zu erfinden, die "oben bleiben", also von der Erde aus in den Himmel geschossen, nicht so wie bislang alles wieder auf diese zurückfallen. Sieben Jahre später schickte die Sowjetunion und nicht die USA den ersten "Sputnik" ins Weltall, und dieser "Sputnikschock" kurbelte vor allem die amerikanische Kreativitätsforschung gewaltig an. Vier Problemgebiete taten sich dabei auf: zunächst (1) potentielle ErfinderInnen erfolg­reich zu erkennen (also ggf. per Test zu diagnostizieren), sodann (2) entsprechende Denk­prozesse zu erforschen (auch um Kreativität fördern bzw. lehren zu können), weiterhin (3) Situationen bzw. "Umfelder", die Kreativität ermöglichen, zu eruieren. Obwohl sich eigentlich aus der Problemstellung ergibt, was (4) mit einem "kreativen Produkt" gemeint ist, nämlich eine Erfindung bzw. Entdeckung, wurde dennoch auch viel über die Bestimmung dessen diskutiert, was ein kreatives Produkt und was "nonsense" ist. Diese vier "p" - person, process, product, "press" (für Umweltdruck) - gelten seitdem als die abgrenzbaren Forschungsberei­che - obwohl diese Abgrenzungen auch immer wieder als forschungsbehindernd kritisiert wurden, weil sie nicht als analytische Trennungen verstanden wurden. Kulturelle Bildung in ihren pluralen Bezügen und mit anthropologischen und gesellschaftlichen Dimensionen definiert ihre Besonderheit im Horizont Allgemeiner Bildung im Lebenslauf durch ihren Gegenstand: die Künste und, erweitert, das Ästhetische. Kunst und Künste in einem weiten Verständnis bestimmen die Sache und den zugespitzten Fokus dessen, was Kulturelle Bildung in ihren variantenreichen Spielarten vermittelt und ermöglicht. Die Realitäten der Künste sind dabei der Referenzrahmen, worum es bei Kultureller Bildung eigentlich geht und welche Qualitäten entsprechend der Formenvielfalt hier vorzufinden und zu beachten sind. Es geht dabei auch um die Differenz zu anderen bildenden Feldern und Lern­formen. Der erfahrungsstiftende und transformatorische Selbst- und Weltbezug als Kern aller subjektorientierten Bildungsprozesse und Bildungsbiografien konkretisiert sich hier durch besondere künstlerische und verallgemeinert kulturell-symbolische Verfahren und Strategien der Wirklichkeitsaneignung und vor allem der auch interpretierenden Wirklichkeitsgestaltung - als Erfahrung, als Möglichkeit, als Entwurf und Imagination. Das beispielhafte Zusammenspiel künstlerischer Potentiale, Werke und Prozesse einerseits und menschlicher Neugierde, Experimentierfreude und Ausdrucksinteressen andererseits ist der zentrale Antrieb aller Kulturellen Bildung. Entsprechende Lernformen und Erfahrungsmotivationen haben ihre bildende Einmaligkeit in der wahrnehmbaren Anschaulichkeit und materiellen wie auch symbolischen Verfasstheit des Künstlerischen und Kulturellen, auch unabhängig von inhaltlichen Themen und sozialen Kontexten. Das fundamentale Alleinstellungsmerkmal dabei ist die gestaltete Formqualität künstlerischer Prozesse und Produkte, die Differenzen und gleichermaßen Bezüglichkeiten manifestie­ren. Es ist das Ästhetische im Wechselspiel von Sinnen und Künsten, Wahrnehmung und Bedeutung, dem Materiellen und dem Ideell-Inhaltlichen, in medialer bzw. symbolischer Funktion und Formatierung.
Erfasst vonUniversität Erlangen-Nürnberg, Institut für Pädagogik, Lehrstuhl II
Update2016/2
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