Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Reitz, Tilman |
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Titel | Aufklärung als Letzthorizont? Zur normativen Fantasielosigkeit der nachtotalitären Moderne. Gefälligkeitsübersetzung: Enlightenment as the last horizon? The normative lack of fantasy of post-totalitarian modernity. |
Quelle | Aus: Wetzel, Dietmar J. (Hrsg.): Perspektiven der Aufklärung. Zwischen Mythos und Realität. München: Fink (2012) S. 100-112 |
Reihe | Laboratorium Aufklärung. 12 |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Sammelwerksbeitrag |
ISBN | 978-3-7705-5204-7 |
Schlagwörter | Bildung; Differenzierung; Aufklärung (Phil); Deliberative Demokratie; Demokratie; Moderne; Politik; Normativität; Repräsentation |
Abstract | Der Verfasser fragt, in wie fern Gesellschaftsauffassungen, institutionelle Arrangements und kulturelle Leitmuster der Aufklärungszeit derzeit wieder verstärkt zur Geltung kommen. Seine Vermutung ist, dass diese dafür sorgen, Diskurse und praktische Zusammenhänge der Gegenwart in einen normativen aufklärerischen Horizont zu stellen - als eine Art Fernwirkung des Triumphs der liberalen Gesellschaftsform um 1989, aber nicht unbedingt zum Nutzen ihrer politisch-kulturellen Vielfalt. Denn Muster wie funktionale Differenzierung (oder Autonomie der Wirtschaft, Kunst, Moral usw.), repräsentative Demokratie (mit dem Kern rationaler Deliberation) und allgemeine Bildung (als konkrete Form individueller Selbstbestimmung) bieten sich zwar als Schutz gegen die totalitären Tendenzen an, die weite Strecken des 20. Jahrhunderts beherrscht haben. Sie verdecken aber soziale Machtverhältnisse (von Klassenspaltungen bis zu ständischen Bildungsstrukturen), die mit guten normativen Vorsätzen allein nicht zu verändern sind - und sorgen damit tendenziell für politische Fantasielosigkeit. (ICE2). |
Erfasst von | GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim |
Update | 2013/2 |