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Autor/in | Holst, Hajo |
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Titel | Von der Branche zum Markt. Zur Regulierung überbetrieblicher Arbeitsbeziehungen nach dem organisierten Kapitalismus. Paralleltitel: From sector to market. On the regulation of industry-level labor relations after organized capitalism. |
Quelle | In: Berliner Journal für Soziologie, 21 (2011) 3, S. 383-405Infoseite zur Zeitschrift
PDF als Volltext |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | online; gedruckt; Zeitschriftenaufsatz |
ISSN | 0863-1808; 1862-2593 |
DOI | 10.1007/s11609-011-0162-z |
Schlagwörter | Telekommunikation; Interessenvertretung; Tarifautonomie; Bankgewerbe; Callcenter; Tarifvertrag; Versandhandel; Regulation |
Abstract | "Am Beispiel der Callcenter wird der über zwei Jahrzehnte anhaltende Wandel der überbetrieblichen Arbeitsbeziehungen untersucht. Waren die ersten Callcenter Anfang der 1990er Jahre noch fest in die Flächentarifverträge verschiedener Ursprungsbranchen integriert, existiert heute eine unübersichtliche Gemengelage unterschiedlichster Standards und Sicherungsniveaus. Der Fragmentierungsprozess ist das Ergebnis der sukzessiven Durchsetzung eines marktzentrierten Kontrollmodus, der die Aushandlungen zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften kanalisiert und damit die inhaltliche Reichweite der Tarifautonomie einschränkt. Im Vergleich mit dem organisierten Nachkriegskapitalismus hat sich das Verhältnis von kollektiven Arbeitsbeziehungen und Markt faktisch umgekehrt: Setzten Tarifverträge als Kerninstitutionen der überbetrieblichen Arbeitsbeziehungen in der Vergangenheit der Konkurrenz unter Unternehmen und ihren Belegschaften gewisse verbindliche Grenzen, werden sie heute selbst in den gewerkschaftlichen Hochburgen mehr und mehr zu einer abhängigen Variablen der Marktentwicklung und damit tendenziell zu einer 'Ware', deren Anwendung einzelwirtschaftlichen Kosten-Nutzen-Kalkülen unterliegt." Forschungsmethode: empirisch; Querschnitt; Befragung. Die Untersuchung bezieht sich auf den Zeitraum 1990 bis 2009. (Autorenreferat, IAB-Doku). "Using evidence from the emerging German call centre sector, the article scrutinizes the transformation of industry-level labor relations since the 1990s. While the first call centres in the early 1990s were fully integrated in the collective agreements of their sectors of origin, today, a complex landscape of variegated employment standards exists. This process of fragmentation is the outcome of the step-wise implementation of a market-oriented control mode, which channels employer-union negotiations and constrains the possible outcomes of collective bargaining. In comparison to the period of post-war organized capitalism, the relationship between collective labor relations and the market has been turned upside down: In the past, the sector agreement was one of the core institutions of German labor relations and constituted an obligatory boundary to the competition of firms and their workforces. Currently, however, these agreements are increasingly turned into market-dependent variables even in the strongholds of unions - and therewith into 'commodities' whose application is subject to firm-level economic calculations." (Author's abstract, IAB-Doku). Forschungsmethode: empirisch; Querschnitt; Befragung. Die Untersuchung bezieht sich auf den Zeitraum 1990 bis 2009. |
Erfasst von | Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Nürnberg |
Update | 2012/2 |