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Autor/inScheit, Gerhard
TitelQuälbarer Leib.
Kritik der Gesellschaft nach Adorno.
Gefälligkeitsübersetzung: Tormentable body. Criticism of society according to Adorno.
QuelleFreiburg, Breisgau: ça-ira-Verl. (2011), 239 S.Verfügbarkeit 
Sprachedeutsch
Dokumenttypgedruckt; Monographie
ISBN978-3-86259-104-6
SchlagwörterErziehung; Ästhetik; Dialektik; Erziehung; Gesellschaftskritik; Gleichheit; Individuum; Kapital; Politisierung; Staat; Kritische Theorie; Kulturindustrie; Ästhetik; Dialektik; Kritische Theorie; Gesellschaftskritik; Gleichheit; Politisierung; Staat; Opfer; Kapital; Kulturindustrie; Individuum; Adorno, Theodor W.
AbstractEbenso wie die Kritische Theorie den historischen Materialismus auf den Marxismus anwandte, wendet der Verfasser die Kritische Theorie auf die Kritische Theorie an. So arbeitet er die Spuren des Kalten Krieges und des Postnazismus im Spätwerk Adornos heraus. Damit trägt er dazu bei, die Begriffe der Kritischen Theorie vor ihrer Verwandlung in bloße Parolen zu retten. Der Autor argumentiert, dass der zentrale Bezugspunkt materialistischer Gesellschaftskritik das Individuum sein muss. Präziser noch: dessen Leib. Er ist das Störende der bisherigen Gesellschaft, an ihm reibt sich jede Vermittlung. Nationale und andere Kollektive täuschen lediglich vor, dass es ihn nicht gäbe. Doch deshalb verschwindet er nicht, löst sich nicht auf, sondern wird verdrängt. Seine geistige Verdrängung liefert jedoch die Möglichkeit seiner realen Vernichtung. Jeder unterstellten Identität des Einzelnen mit etwas außer ihm, haftet darum ein Zwang an, der von der Kritik aufgedeckt und bewusst gemacht werden muss. Hierin trachtet sie nach der Verwirklichung des Glücksversprechens, das vom Gleichheitsprinzip der bürgerlichen Gesellschaft ausgeht: der Unversehrtheit des Leibes durch das Recht. Dabei ist es wichtig, den schönen Schein nicht seiner Schönheit zu berauben, sondern auf seine Uneingelöstheit in der Wirklichkeit zu verweisen. Adorno hat diese Uneingelöstheit auf alle Momente der Gesellschaft bezogen, dabei aber eine kritische Theorie politischer Souveränität gescheut, die doch gerade nach Auschwitz die Bedingungen der Freiheit und ihre Verunmöglichung in den Blick zu nehmen hätte. Diese Frage nach einer politischen Urteilskraft wird praktisch durch die Krisen und ideologisch von den Anhänger eines wahnhaft legitimierten Un- bzw. 'Gegenrechts', wie es das nationalsozialistische darstellte, immer aufs Neue gestellt. Die Kernthese des Buches lautet: Nachdem die Linke durch ihren Antizionismus sich selbst zerstört hat, ist jederzeit auf Adornos Imperativ zu beharren: der Nötigung, unter allen Umständen Denken und Handeln so einzurichten, dass Auschwitz nicht sich wiederhole, und Israel gegen den antisemitischen Wahn zu verteidigen. So wie die von Adorno geforderte, differenzierteste Kenntnis der Umstände immer den Widerspruch einschließt, dass sie erst gar nicht zu begreifen sind, wird die Möglichkeit, sie doch noch zu ändern, aus dem Denken verbannt. (ICF2).
Erfasst vonGESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim
Update2012/4
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