Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Gugutzer, Robert |
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Titel | Essstörungen im Jugendalter. Identitätssuche im Medium von Leib und Körper. Gefälligkeitsübersetzung: Eating disorders during adolescence. Searching for identity in the medium of the body. |
Quelle | Aus: Niekrenz, Yvonne (Hrsg.): Jugend und Körper. Leibliche Erfahrungswelten. Weinheim: Juventa Verl. (2011) S. 93-107 |
Reihe | Jugendforschung |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Sammelwerksbeitrag |
ISBN | 978-3-7799-1758-8 |
Schlagwörter | Essstörung; Identitätsbildung; Individualität; Psychische Störung; Selbstbild; Jugend; Körper (Biol); Körperlichkeit; Selbstzerstörung; Jugendlicher |
Abstract | Essstörungen sind Ausdruck eines jugendlichen Identitätsproblems, das die betroffenen Jugendlichen im Medium von Leib und Körper zu lösen versuchen. Diese radikale Körperpraxis ist also eine Strategie, um eine Identität zu entwickeln und zu stabilisieren, indem betroffene Jugendliche ihren Selbstwert mit der Wertschätzung durch andere bestätigen, die schlanke Körper mit Disziplin, Stärke und Willenskraft assoziieren. Zugleich kann der Körper als Machtmittel und Medium von Autonomie und Selbstbehauptung genutzt werden, um das Gefühl zu erlangen, wenigstens im Bereich des Körpers Kontrolle und Sicherheit zu besitzen. Dabei kann sich auch das Empfinden von Einzigartigkeit und Besonderheit einstellen. Leiblich-affektive Grenzerfahrungen, die sich durch absichtsvolles Hungern, Heißhungerattacken und herbeigeführtes Erbrechen einstellen, können als Fluchtweg in eine Welt gedeutet werden, in der ein positiver Selbstwert und Stolz auf die Körperkontrolle erlebbar sind. Um der Essstörung als Problem zu begegnen, müssen Jugendliche daher zuallererst lernen, dass es ein Zeichen von Stärke und Selbstermächtigung ist, den eigenen leiblichen Bedürfnissen nachzugehen. Um sich von einer Essstörung zu lösen, ist Selbstakzeptanz zwingende Voraussetzung. (ICE2). |
Erfasst von | GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim |
Update | 2012/2 |