Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/inn/en | Jopp-Heins, Barbara; Kresse, Georg-Burkhard |
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Titel | Biotechnologische Arzneimittel. Von der Herstellung zur Anwendung. |
Quelle | In: Praxis der Naturwissenschaften - Biologie in der Schule, 58 (2009) 8, S. 11-16 |
Beigaben | Tabelle |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Zeitschriftenaufsatz |
ISSN | 1617-5697 |
Schlagwörter | Biologieunterricht; Biotechnologie; Protein; Wirkstoff; Antikörper; Medikament; Herstellung; Anwendung; Deutschland |
Abstract | Die medizinische Biotechnologie ermöglichte in den letzten Jahrzehnten große Fortschritte in Diagnostik und Therapie. Dadurch werden heute viele Krankheiten früher erkannt und gezielter bekämpft. Biotechnologische Verfahren ermöglichen u. a. die Entwicklung innovativer Arzneimittel, die "Biopharmazeutika" genannt werden. Eine der wichtigsten Anwendungen der Biotechnologie ist die gentechnische Herstellung von Proteinen, die als Wirkstoffe für Medikamente eingesetzt werden. Dazu zählen etwa Hormone wie Insulin, Erythropoietin (Epo) oder Wachstumshormon (Somatropin), Botenstoffe wie Interferone, Enzyme zur Behandlung von angeborenen Enzymdefekten, Impfstoffe und monoklonale Antikörper, die z. B. für die Krebstherapie eingesetzt werden. Diese therapeutischen Proteine bestehen typischerweise aus Hunderten von Aminosäuren, von denen jede einzelne so groß ist wie zum Beispiel der Wirkstoff Acetylsalicylsäure (ASS) in gängigen Schmerzmitteln. Die meisten biotechnologisch produzierten Wirkstoffe werden in Kulturen von gentechnisch veränderten Mikroorganismen oder Säugetierzellen hergestellt. Vergleichsweise einfache Proteine, wie Insulin, kann man aus gentechnisch veränderten Bakterien der Art Escherichia coli erhalten; für komplexere Wirkstoffe, die aus mehreren Proteinketten bestehen oder die durch Zuckerketten verändert werden müssen, verwendet man rekombinante Säugetierzellen. Ein wichtiger Standardorganismus für die die Biotech-Industrie ist die CHO-Zelle, deren Linie aus dem Ovar des chinesischen Hamsters gewonnen wurde und die seit dem in Zellkultur ständig vermehrt wird. Ferner geht dieser Beitrag auf therapeutische Antikörper, PEGylierte Proteine, glycomodifizierte Antikörper sowie multifunktionale und konjugierte Antikörper ein. In Deutschland gibt es inzwischen 134 zugelassene gentechnische Präparate, und das Land ist weltweit der zweitgrößte Standort für die gentechnische Produktion von Biopharmazeutika. Im Fokus stehen hier Medikamente zur Behandlung von Krebs und Entzündungskrankheiten. Die Biotechnologie bietet also auch für die Zukunft ein großes Potenzial. (Original übernommen). |
Erfasst von | DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation, Frankfurt am Main (extern) |
Update | 2010/3 |