Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Kaesler, Dirk |
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Titel | Die Soziologie. Leitwissenschaft - Modewissenschaft - Orchideendisziplin? Gefälligkeitsübersetzung: Sociology. Guiding science - fashionable science - orchid discipline? |
Quelle | Aus: Rusterholz, Peter (Hrsg.): Aktualität und Vergänglichkeit der Leitwissenschaften. Bern: P. Lang (2009) S. 39-58 |
Reihe | Berner Kulturhistorische Vorlesungen. 2006/2007 |
Beigaben | Abbildungen 1 |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Sammelwerksbeitrag |
Schlagwörter | Frankfurter Schule; Empirische Forschung; Forschungsmethode; Leitbild; Angewandte Wissenschaft; Geschichte (Histor); Moderne; Hochschulpolitik; Soziologie; Reform; Comte, Auguste; Durkheim, David Emile; Weber, Max; Deutschland |
Abstract | Der Verfasser analysiert die wichtigsten Phasen und Funktionen der Soziologie im 19. und 20. Jahrhundert und beschreibt darauf eine tragfähige Zukunftsperspektive für sein Fach. Der Gründervater der Soziologie und des Positivismus, August Comte (1798- 1857), hat den Anspruch einer nach dem Vorbild der Naturwissenschaften konzipierten Soziologie als Leitwissenschaft begründet. Sein Dreistadiengesetz unterscheidet drei historische Phasen und Qualitäten, die Erscheinungen der Welt zu erfassen, die theologisch-fiktive, die metaphysische und als höchste, moderne Stufe die faktisch-empirische Analyse nach dem Modell der Physik. Die "soziale Physik", später Soziologie genannt, bekommt die doppelte Rolle und Funktion der kritischen Führung der Wissenschaften und der Gesellschaft. Bereits vor der Wende zum 20. Jahrhundert gaben allerdings die maßgebenden Soziologen Emile Durkheim und Max Weber den Anspruch, Leitwissenschaft sein zu können, aus wissenschaftstheoretischen Gründen auf. Um 1968 wird Soziologie im Gefolge der Frankfurter Schule für kurze Zeit als führendes Medium der Zeitdiagnostik und der Gesellschaftsreform verstanden. Sie wirkte vor allem in Deutschland als Modewissenschaft. Heute droht sie vielerorts als Hilfswissenschaft auf eine Randposition verbannt zu werden. (ICF2). |
Erfasst von | GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim |
Update | 2010/4 |