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Autor/inBliesener, Thomas
TitelKriminalprävention bei jungen Spätaussiedlern.
Eine Planungs-Evaluation vorliegender Konzepte und Ansätze.
Gefälligkeitsübersetzung: Crime prevention among young late migrants. A planning evaluation of available concepts and approaches.
QuelleAus: Lösel, Friedrich (Hrsg.): Kriminologie und wissensbasierte Kriminalpolitik. Entwicklungs- und Evaluationsforschung. Mönchengladbach: Forum Verl. Godesberg (2007) S. 477-494Verfügbarkeit 
ReiheNeue Kriminologische Schriftenreihe. 110
BeigabenAbbildungen
Sprachedeutsch
Dokumenttypgedruckt; Sammelwerksbeitrag
ISBN978-3-936999-33-4
SchlagwörterKultur; Aggression; Erfolg; Sozialisation; Bildungsabschluss; Indikator; Fremdsprachenkenntnisse; Integrationskonzept; Kriminalität; Kulturkonflikt; Segregation; Ausbildung; Integration; Integrationsbereitschaft; Konferenzschrift; Risiko; Aussiedler
AbstractDer Verfasser zeigt, dass bei jungen Spätaussiedlern, wie anderen jungen Menschen mit Migrationshintergrund, eine erhebliche Kumulation von Risikofaktoren vorliegen kann, die die Entwicklung kriminellen Verhaltens begünstigt. Zu diesen Risikofaktoren zählt nach Aussage der befragten Experten vor allem ein von der Kultur des Herkunftslandes geprägter anderer Umgang mit Gewalt, in dem gewalttätige Formen der Konfliktlösung überwiegen. Als wichtige Ursachen gelten weiterhin Defizite bei alternativen Konfliktlösungsstrategien, zu wenig Ausbildungsplätze und mangelnde Sprachkenntnisse. Einen weiteren Beitrag zur Entwicklung von Auffälligkeiten liefert nach Meinung der befragten Experten der Kulturkonflikt durch das Aufeinandertreffen unterschiedlicher Traditionen, Gebräuche und Gewohnheiten von Heimat- und Aufnahmeland. Die teilweise zum Herkunftsland gegensätzlichen Normen und Werte, gerade auch im Erziehungsbereich, können bei Kindern und Jugendlichen zu Verunsicherungen führen und dies zu aggressiven Verhaltensweisen, um Grenzen auszutesten. Im Herkunftsland gab es eher kollektivistische, traditionelle, autoritäre und familienzentrierte Wertesysteme, im Aufnahmeland jedoch überwiegen liberale, individualistische Einstellungen. Problematisch erscheint auch die Ghettobildung und das "Unter-sich-bleiben" im Zuge der Umsiedlung. Dieses Unter-sich-bleiben begrenzt Berührungspunkte mit der einheimischen Bevölkerung und erklärt auch, warum viele Jugendliche häufig noch besser und öfter Russisch sprechen als die Sprache des Aufnahmelandes. Hinzu kommen teilweise massive Defizite im Gebrauch der deutschen Sprache. Die hohe Gewaltneigung in der Familie und im sozialen Nahraum korrespondiert, so die These, mit einem Defizit der jungen Spätaussiedler in den sozialen Kompetenzen zur Konfliktlösung, das ebenfalls von den Experten konstatiert wird. Die verbreitete Unfähigkeit zu deeskalierenden Konfliktlösungsstrategien wird vermutlich verstärkt durch einen in der Regel sehr autoritären familiären Erziehungsstil und entsprechende gesellschaftliche Strukturen im Herkunftsland. Ausgeprägt hierarchische Strukturen werden auch von den Cliquen berichtet, in denen jugendliche Spätaussiedler sich zusammenfinden und deren Umgangsformen die jungen Menschen auch auf andere Kontexte übertragen. Diese Risikofaktoren und Integrationshemmnisse sind teilweise eng miteinander verzahnt und verstärken sich gegenseitig (z.B. Sprachdefizite, Ausbildungsprobleme, Segregation, Peergruppenbildung). (ICF2).
Erfasst vonGESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim
Update2010/1
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