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Autor/inSzydlik, Marc
TitelFamilie und Sozialstruktur.
Gefälligkeitsübersetzung: The family and social structures.
QuelleAus: Ecarius, Jutta (Hrsg.): Handbuch Familie. Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwissenschaften (2007) S. 78-93
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BeigabenTabellen 1
Sprachedeutsch
Dokumenttyponline; gedruckt; Sammelwerksbeitrag
ISBN978-3-531-90675-1; 978-3-8100-3984-2
DOI10.1007/978-3-531-90675-1_5
SchlagwörterSoziale Ungleichheit; Transfer; Schichtzugehörigkeit; Soziale Herkunft; Sozialisation; Familie; Eltern; Elternhaus; Kind; Vererbung; Lebensqualität; Soziale Schicht; Sozialstruktur; Sozialkapital; Vermögen (Wirtsch); Beruf; Internationaler Vergleich; Transferleistung; Jugendlicher; PISA (Programme for International Student Assessment)
AbstractIm Mittelpunkt des Forschungsinteresses steht die Fortschreibung, gar die Vergrößerung sozialer Differenzierung in der Abfolge von Familiengenerationen. Das grundlegende Argument lautet folgendermaßen: Familien vollbringen groß(artig)e Leistungen. Kinder werden aufgezogen und für ein eigenständiges Leben vorbereitet, Familienmitglieder werden lebenslang emotional unterstützt, man hilft im Haushalt und bei der Enkelbetreuung, pflegt bei Krankheiten und im Alter, und man steht mit beträchtlichen finanziellen Transfers füreinander ein. Allerdings haben diese ausgesprochen umfangreichen Familienleistungen einen unwillkommenen "Nebeneffekt", und dieser zeigt sich in der Verbindung von Familie und Sozialstruktur: Auch wenn man insgesamt eine starke Familiensolidarität feststellen kann, ist diese nicht überall gleich ausgeprägt. Es wirken hier vielmehr in erster Linie sozialstrukturelle Einflussfaktoren. Wer über größere Ressourcen verfügt, kann seine Angehörigen wesentlich besser unterstützen. Eltern mit geringeren Möglichkeiten sind hierzu entsprechend weniger in der Lage. Für die Sozialstruktur bedeutet dies, dass über die Generationensolidarität in der Familie bisherige Vor- bzw. Nachteile fortgeschrieben - und oftmals sogar vergrößert - werden. Damit ergeben sich weniger Unterschiede innerhalb von Familien (also beispielsweise auf Grund der Bevorzugung oder Benachteiligung bestimmter Kinder), sondern zwischen Familien. Es wird den Mechanismen dieser Fortschreibung und Vergrößerung sozialer Ungleichheit auf Grund von Familiensolidarität nachgegangen. Hierzu wird eine lebenslauftheoretische Perspektive herangezogen. Der Lebenslauf wird als Abfolge wesentlicher "Stationen" betrachtet, auf denen für die Wohlfahrtsposition der Individuen sowie für das Gefüge sozialer Ungleichheit insgesamt maßgebliche Weichenstellungen erfolgen. Solche Weichenstellungen lassen sich über den gesamten Lebenslauf nachzeichnen und strukturieren ihn entsprechend. Dazu gehören der Schulbeginn, der Übergang von der Grund- auf die weiterführende Schule, von der Schule in die Berufsausbildung bzw. Universität, von der Ausbildung in den Beruf und vom Beruf in den Ruhestand genauso wie Partnerwahl und Familiengründung. Es wird der Frage nachgegangen, inwiefern soziale Ungleichheit an entscheidenden Stationen des Lebenslaufs durch die Generationensolidarität in der Familie verfestigt und vergrößert wird. Damit wird ein relativ weiter Familienbegriff zugrunde gelegt: "Familie" bezieht sich nicht nur auf Haushaltsgemeinschaften, die aus Mutter, Vater und minderjährigem Kind bestehen. Auf der einen Seite können darunter auch allein Erziehende und kinderlose Ehepaare gefasst werden. Auf der anderen Seite brechen familiale Generationenbeziehungen keineswegs nach dem Auszug der Kinder aus dem Elternhaus ab. Auch zwischen Eltern und erwachsenen Kindern existiert zeitlebens eine ausgesprochen starke Generationensolidarität. Die Untersuchung des Zusammenhangs von Familie und Sozialstruktur, so der Autor, darf sich daher nicht auf die Zeit vor dem Auszug der Kinder aus dem Elternhaus beschränken. Vielmehr sind auch und gerade die Generationenbeziehungen zwischen erwachsenen Kindern und Eltern zu analysieren, also einschließlich der Verbindungen zwischen den Familiengenerationen über die Haushaltsgrenzen hinweg, wenn die erwachsenen Kinder das Elternhaus verlassen und einen eigenen Haushalt gegründet haben. Demografie, Bildung, Einkommen, Beruf, Klassen, Schichten, Sozialmilieus, Lebensstile, Lebensläufe - all diese Aspekte der Sozialstruktur wirken sich stark auf Familien aus und sind umgekehrt wesentlich durch Familien geprägt. Entwicklungen bei den Familienbeziehungen führen häufig zu sozialstrukturellen Veränderungen, und der Wandel der Sozialstruktur hat oftmals bedeutende Folgen für die Familie. Schwerpunktmäßig wird der Zusammenhang zwischen Familie und Sozialstruktur in Hinblick auf die familiale Generationensolidarität untersucht. Wer schon in jungen Jahren auf Grund der Ressourcen der Eltern bessere Chancen hatte, ist auch im Erwachsenenalter deutlich im Vorteil. (ICG2). Die Untersuchung enthält quantitative Daten.
Erfasst vonGESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim
Update2009/1
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