Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Brunkhorst, Hauke |
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Titel | Bürgerliche Solidarität im Prozess der Globalisierung. Gefälligkeitsübersetzung: Citizens' solidarity in the process of globalization. |
Quelle | Aus: Frey, Christofer (Hrsg.); Hädrich, Jürgen (Hrsg.); Klinnert, Lars (Hrsg.): Gerechtigkeit - Illusion oder Herausforderung?. Felder und Aufgaben für die interdisziplinäre Diskussion. Berlin: Lit Verl. (2006) S. 104-114 |
Reihe | Bochumer Studien zur Gerechtigkeit. 1 |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Sammelwerksbeitrag |
ISBN | 3-8258-6685-8 |
Schlagwörter | Bildung; Solidarität; Gesellschaft; Soziale Beziehung; Soziale Integration; Bildung; Gesellschaft; Individuum; Marktwirtschaft; Moral; Recht; Solidarität; Arbeiterklasse; Soziale Integration; Soziale Klasse; Kulturkonflikt; Wertorientierung; Individualisierung; Weltgesellschaft; Recht; Globalisierung; Soziales Verhalten; Individualisierung; Moral; Arbeiterklasse; Kulturkonflikt; Soziale Klasse; Weltgesellschaft; Wertorientierung; Globalisierung; Marktwirtschaft; Exklusion; Religiöse Gruppierung; Individuum |
Abstract | Der Beitrag zur sozialen Gerechtigkeit erörtert aus philosophischer und soziologischer Perspektive den Aspekt der bürgerlichen Solidarität im Globalisierungsprozess. In diesem Zusammenhang finden das Verständnis bzw. die Positionen zur Bürgersolidarität von Aristoteles, H. Arendt, J. Derrida, E. Durkheim, K. Marx, T. Parsons, M. Weber u.a. Berücksichtigung. Im Zuge der Ausführungen werden zwei Typen von Inklusionsproblemen unterschieden, mit denen die moderne Gesellschaft von sich aus nicht fertig wird: Der erste ist eine Individualisierungsfolge und betrifft die Desozialisierung der Individuen und religiös integrierten Gruppen. Der zweite ist eine Folge der Formierung markt- und bildungsabhängiger Klassen und betrifft die Proletarisierung der Gesellschaft. Nach Einschätzung des Autors ist es nicht verwunderlich, dass mit Vollendung der Globalisierung beide Inklusionsprobleme, für die bisher nur der auf Europa und Nordamerika begrenzte, demokratische Rechtsstaat eine halbwegs brauchbare Lösung gefunden hat, am Horizont dieser Gesellschaft wieder auftauchen. Die funktionale Vernetzung der Weltgesellschaft hat zu einer weltweiten Zerstörung der letzten Hauswirtschaften geführt und damit das Lebensschicksal der gesamten Weltbevölkerung von individuellen Bildungskarrieren und individuellen Marktchancen abhängig gemacht. Gerade die Individualisierung führt keineswegs zur Vereinheitlichung der Weltbilder und Kulturen, sondern im Gegenteil zu deren Fragmentierung, Pluralisierung und Vervielfältigung. Wiederum sind religiöser Fanatismus, Fundamentalismus und die Vermehrung religiös-ethnischer Bürgerkriege eine Folge der Desozialisierung der Individuen. Solange ein funktionales Äquivalent für die vormals staatlich durchgesetzte Trennung von Recht und Moral, also eine Vollpositivierung des überstaatlichen Weltrechts und des innerstaatlichen Rechts der peripheren Länder nicht existiert, wird sich daran auch kaum etwas ändern. (ICG2). |
Erfasst von | GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim |
Update | 2007/2 |