Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Spengler, Hannes |
---|---|
Institution | Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung |
Titel | Eine panelökonometrische Überprüfung der ökonomischen Theorie der Kriminalität mit deutschen Bundesländerdaten. Gefälligkeitsübersetzung: A panel-econometric review of economic theory of criminality using data from German Bundesländer. |
Quelle | Berlin (2006), 73 S.
PDF als Volltext (1); PDF als Volltext (2) |
Reihe | DIW Diskussionspapiere. 548 |
Beigaben | Tabellen 12; grafische Darstellungen 5 |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | online; Monographie; Graue Literatur |
ISSN | 1619-4535 |
Schlagwörter | Strafe; Deutschland; Geld; Kostensenkung; Kriminalität; Polizei; Staatsanwaltschaft; Strafe; Strafrecht; Strafverfolgung; Rechtsstaat; Bewährung; Kriminalität; Rechtsstaat; Strafrecht; Strafverfolgung; Opfer; Geld; Kostensenkung; Bewährung; Gericht (Justiz); Polizei; Staatsanwaltschaft; Jugendlicher; Deutschland |
Abstract | "Gemäß der klassischen ökonomischen Theorie der Kriminalität sollte ein Anstieg der erwarteten Strafe (also des Produktes aus Strafwahrscheinlichkeit und Strafmaß) eine Reduktion der Kriminalität bewirken. In der empirischen Analyse gestaltet sich ein Test dieser überschaubar anmutenden Hypothese als äußerst komplex. 'Kriminalität' gliedert sich in eine Vielzahl von Deliktgruppen und die Operationalisierung von 'Strafwahrscheinlichkeit' durchläuft im rechtsstaatlichen System die Handlungen und Entscheidungen der Institutionen 'Polizei', 'Staatsanwaltschaft' und 'Gericht' und variiert in den Zahlen zu Aufklärungs-, Anklage- und Verurteilungsquoten sowie in Entscheidungen über Geld-, Haft- und Bewährungsstrafen. Ferner ist es entscheidend, ob eine Verurteilung nach allgemeinem Strafrecht oder nach Jugendstrafrecht erfolgt. Üblicherweise wird in der empirischen Kriminalitätsforschung immer nur ein Teil dieser Zusammenhänge gleichzeitig berücksichtigt. Mit der vorliegenden Arbeit ist es gelungen, dieses Defizit unter Verwendung einer aus Bundesländerdaten des Zeitraums 1977-2001 der Polizeilichen Kriminalstatistik und der Strafverfolgungsstatistik aufgebauten Datenbank zu überwinden. Auf Grundlage dieser Datenbank wird ein umfassendes System von Strafverfolgungsindikatoren entwickelt, das sodann unter Verwendung panelökonometrischer Schätzverfahren in Beziehung zum Kriminalitätsaufkommen von sechs wichtigen Deliktgruppen gesetzt wird. Das Ergebnis, dass zumeist negativ signifikante Effekte für die Aufklärungs- und Verurteilungsquote aber zumeist nur insignifikante Koeffizienten für die Indikatoren von Strafart und -höhe gefunden werden, legt nahe, dass insbesondere von den frühen Stufen des Strafverfolgungsprozesses eine abschreckende Wirkung entfaltet wird. Die ermittelten Effektstärken werden schließlich dazu genutzt, die opferspezifische Schadensreduktion einer Verschärfung des Strafverfolgungsprozesses abzuschätzen. Demnach würde eine permanente Erhöhung aller Indikatoren um 10% zu einem jährlichen Rückgang der Opferkosten von mindestens 250 Millionen Euro führen." (Autorenreferat). Die Untersuchung enthält quantitative Daten. Die Untersuchung bezieht sich auf den Zeitraum 1977 bis 2001. "According to the economic theory of crime, a rise in expected punishment (the product of probability and severity of punishment) results in a reduction of crime due to deterrence. What appears to be a simple and straightforward hypotheses turns out to be a demanding task for empirical examination because 'crime' is composed of many different offence categories and expected punishment is influenced by the actions and decisions of different institutions such as police, public prosecutor's office and the courts and, thus, varies with respect to clearance and conviction rate as well as decisions regarding type (fine, probation, imprisonment) and 'quantity' (length of prison sentence and size of fine) of punishment. Moreover, it makes a difference whether offenders are subject to general or juvenile criminal law. Usually, empirical analyses of crime/deterrence take simultaneous account of only a fraction of the items detailed above. In order to overcome this shortcoming the author has established a unique database combining information from different sources of official judicial statistics covering the German states for the period 1977-2001. Building on this database a comprehensive system of criminal prosecution indicators is derived and subsequently related to the incidence of six major offence categories using panel-econometrics. Revealing many negative significant effects for clearance and conviction rates but mostly insignificant coefficients for indicators of type and 'quantity' of punishment the estimation results suggest that deterrence is mainly exerted at the initial levels of the criminal prosecution process. Finally, the econometric estimates are used in order to assess cost reductions for crime victims from increases in the severity of criminal prosecution. Thus, intensifying criminal prosecution permanently by 10 percent would reduce victims' costs by at least Euro 250 million p.a." (author's abstract). |
Erfasst von | GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim |
Update | 2006/5 |