Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Nentwig-Gesemann, Iris |
---|---|
Titel | Regelgeleitete, habituelle und aktionistische Spielpraxis. Die Analyse von Kinderspielkultur mit Hilfe videogestützter Gruppendiskussionen. Gefälligkeitsübersetzung: Rule-controlled, habitual and actionistic game practice. Analysis of children's play culture using video-based group discussions. |
Quelle | Aus: Das Gruppendiskussionsverfahren in der Forschungspraxis. Opladen: B. Budrich (2006) S. 25-44 |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Sammelwerksbeitrag |
ISBN | 3-938094-41-9 |
Schlagwörter | Kultur; Gruppendiskussion; Methode; Methodologie; Methodenforschung; Kind; Spiel; Interaktion; Video; Kollektivverhalten; Analyseverfahren; Gruppe (Soz) |
Abstract | Der Beitrag befasst sich mit der Spielpraxis von Kindern und zeigt auf, dass Kinder im Unterschied zu Erwachsenen und Jugendlichen implizites, handlungspraktisches Wissen überwiegend performativ präsentieren. Erzählungen und Beschreibungen von zentralen Handlungspraxen sind Kindern in einem viel geringerem Ausmaß als Erwachsenen möglich. Dagegen steigen sie in alltägliche allgemeine Handlungspraxen mit viel Engagement ein, wenn es das Setting der Erhebung erlaubt. Ziel ist es, auf empirischem Wege einen Beitrag zur Theorie der Spielpraxis zu leisten und das Gruppendiskussionsverfahren methodologisch in Richtung einer videogestützten Gruppendiskussion weiterzuentwickeln. So gelingt es, das Spannungsverhältnis von sprachlicher und nicht-sprachlicher Interaktion bei Erhebungen mit Kindergruppen aufzulösen. Zunächst widmet sich der Beitrag grundlagentheoretischen Fragen zur Performanz und ihrem Verhältnis zu atheoretischen Wissensbeständen. Danach wird die Entwicklung der videogestützten Gruppendiskussion mit Kindern rekonstruiert und diese in den methodologischen Diskurs zu empirischen Erhebungsformen mit Kindern eingebettet. Das zentrale Argument ist, dass sich Selbstläufigkeit bei Gruppendiskussionen mit Kindern dann am ehesten entwickelt, wenn diese reden und spielen dürfen. Dadurch kommt es nicht nur zu sprachlichen Fokussierungsmetaphern, sondern auch zu handlungspraktischen Fokussierungsakten. Die empirischen Analysen, auf deren Grundlage drei Formen der Spielpraxis (die regelgeleitete, habituelle und aktionistische) entfaltet werden, sind präzise durchbuchstabierte forschungspraktische Beispiele für die Anwendung der videogestützten Gruppendiskussion. Abschließend wird das Spiel als Medium von Kreativität und von Prozessen der Konstitution von Gemeinschaft beleuchtet. (ICH2). |
Erfasst von | GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim |
Update | 2006/5 |