Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/inn/en | Kohli, Martin; Künemund, Harald; Motel-Klingebiel, Andreas; Szydlik, Marc |
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Titel | Generationenbeziehungen. Gefälligkeitsübersetzung: Generation relationships. |
Quelle | Aus: Kohli, Martin (Hrsg.): Die zweite Lebenshälfte. Gesellschaftliche Lage und Partizipation im Spiegel des Alters-Survey. Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwissenschaften (2005) S. 176-211 |
Reihe | Lebenslauf - Alter - Generation. 1 |
Beigaben | Abbildungen |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Sammelwerksbeitrag |
Schlagwörter | Kontakt; Transfer; Generation; Familie; Familienangehöriger; Familiensituation; Alter; Eltern; Erbschaft; Familie; Kontakt; Struktur; Typologie; Wohnen; Wohngemeinschaft; Transfer; Familienangehöriger; Hilfeleistung; Generation; Reziprozität; Eltern; Wohnen; Wohngemeinschaft; Familienarbeit; Alter; Erbschaft; Generationenverhältnis; Haushaltseinkommen; Haushaltsgröße; Hilfeleistung; Reziprozität; Struktur; Typologie; Alter Mensch |
Abstract | Die Verfasser argumentieren, dass Krisendiagnosen der Familie das tatsächliche Ausmaß an intergenerationeller Solidarität unterschätzen. Sie zeigen, dass wechselseitige familiale instrumentelle Unterstützungsleistungen bei fast jedem zweiten der 70-85jährigen mit lebenden Kindern problemlos möglich wären, da mindestens ein Kind in der unmittelbaren Nachbarschaft wohnt. Lediglich bei zehn Prozent der Älteren mit lebenden Kindern ist das nächstwohnende Kind nicht innerhalb von zwei Stunden erreichbar. Die Gültigkeit einer "Krise der Familie" wird vollends zweifelhaft, wenn man die Dimensionen intergenerationeller familialer Solidarität berücksichtigt. Der Alters-Survey belegt, dass erwachsene Kinder und Eltern a) sich emotional eng miteinander verbunden fühlen, b) häufig miteinander in Kontakt stehen und c) sich gegenseitig mit finanziellen Transfers und immateriellen Hilfeleistungen unterstützen. Dabei nimmt die intergenerationelle Solidarität über die Altersgruppen nicht ab, ganz im Gegenteil. Das Ausmaß dieser Integration ist nicht lediglich Privatsache der Familie. Die Auswertungen auf der Basis des Alters-Survey haben beispielsweise gezeigt, dass dem öffentlichen "Generationenvertrag" - der Umverteilung von den Erwerbstätigen zu den Rentnern - ein privater Transferfluss in der umgekehrten Richtung entspricht. Die beliebte Kritik an den Älteren als "Profiteuren" des Sozialstaates steht somit auf tönernen Füßen. Es ist davon auszugehen, dass die nach wie vor hohe Popularität der Rentenversicherung auch bei den Jüngeren nicht zuletzt von deren Erfahrung getragen ist, dass sie auf die Unterstützung durch ihre Eltern und Großeltern zählen können. Im Hinblick auf die materielle Wohlfahrt der jüngeren Generationen ist dieses familiale "Versicherungssystem" von unschätzbarem Wert. (ICF2). |
Erfasst von | GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim |
Update | 2010/1 |