Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Theodoropoulos, Ioannis E. |
---|---|
Titel | Unleidenschaftliche Leidenschaftlichkeit. Ein anthropologisch-pädagogisches Theorem. |
Quelle | In: Pädagogische Rundschau, 62 (2008) 5, S. 517-528Infoseite zur Zeitschrift |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Zeitschriftenaufsatz |
ISSN | 0030-9273 |
Schlagwörter | Pädagogik; Pädagogische Anthropologie; Trieb (Psy); Zwischenmenschliche Beziehung; Anthropologie; Soziale Interaktion; Mensch |
Abstract | "Die Leidenschaftlichkeit bedarf nach unserem Verständnis einer pädagogisch-anthropologischen kritischen Besinnung auf das Mensch-sein. Leidenschaften, wie Liebe, Hass, Trauer oder der Trieb zur Vereinigung und zur Vernichtung, sind dem Menschen vorbehaltene Grundelemente, eine vorbehaltene menschliche Gabe und Gefährdung. ... Die existenzielle und praktische Seite dieser Leidenschaftlichkeit, die vom Mensch positiv erlebt zur 'Unleidenschaftlichkeit' wird, soll [in diesem Beitrag] anhand dreier Texte von Helmuth Plessner behandelt werden." Der Autor stellt als Ergebnis fest: "Plessner befreit die Diskussion um das Problem der Leidenschaften aus der alternativen Rationalität oder Irrationalität und setzt sie auf den Boden der menschlichen Natur und Ichhaftigkeit und macht sie damit zu einer pädagogischen Diskussion. Der Mensch, den wir erziehen, unterliegt als Kraftzentrum nicht nur dem mechanischen Gesetz der Entladung und Verschiebung, er ist also nicht nur eine einfache Energiegröße, die entladen werden muss. Sein Ich ist etwas sehr Erweitertes; er ist Leiblichkeit, die durch ihre Exzentrizität die biologische Dimension hinter sich gelassen hat. In diesem Sinn muss die Unleidenschaftlichkeit der Leidenschaftlichkeit als eine Exzentrizität betrachtet werden - nur ein Wesen mit Exzentrum kann leiden oder nicht leiden -, die aber zum gemeinschaftlichen Leben gehört. Die Leidenschaftlichkeit drückt in einer spezifischen Form die Unleidenschaftlichkeit des Menschen aus; sie wird zur Vorbedingung für die Entwicklung einer unleidensfähigen Keimform der Existenz. Im Wesen der Askese wird dieses als 'phronimon' Pathos deutlich. Die Askese führt den verwirrten und durch seine Leidenschaften unleidensfähigen Menschen zur Versöhnung mit seinen harten Passionen. (DIPF/Orig.). |
Erfasst von | DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation, Frankfurt am Main |
Update | 2009/2 |