Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Barlösius, Eva |
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Titel | Gesellschaft zu Tisch. Gefälligkeitsübersetzung: Society at the table. |
Quelle | Aus: Schimank, Uwe (Hrsg.): Gesellschaft begreifen. Einladung zur Soziologie. Frankfurt, Main: Campus Verl. (2008) S. 49-57 |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Sammelwerksbeitrag |
Schlagwörter | Kultur; Sinn; Soziale Ungleichheit; Essverhalten; Diagnose; Körper (Biol); Ungleichheit; Werturteil; Gegenwart; Zeitgeist; Zeitbudget; Habitus; Integration; Symbol; Zeitaufwand; Bürgertum; Bourdieu, Pierre; Elias, Norbert; Simmel, Georg; Deutsches Kaiserreich; Deutschland |
Abstract | Jede Mahlzeit besitzt, so die Verfasserin, physische und kulturelle Elemente. Die unabdingbare Präsenz beider Elemente ergibt sich daraus, dass der Mensch von Natur aus ein Kulturwesen ist. Für die Soziologie heißt dies, dass es nicht um ein Mehr oder Weniger an Kulturalität und Sozialität geht, sondern um kulturelle und soziale Differenzen. Allerdings werden diese gesellschaftlich nicht einfach in ihrer Verschiedenartigkeit registriert, sondern immer sogleich bewertet und in eine hierarchische Ordnung gebracht: eine kulinarische Ordnung. Die empirischen Hinweise, die beliebig ergänzt und erweitert werden könnten, deuten an, so die These, dass sich nicht die in die Institution der Mahlzeit eingelassene soziale Sinnhaftigkeit - Gemeinschaft und Zugehörigkeit zu fördern und zu symbolisieren - geändert hat, sondern nur die Art und Weise, wie dieser Sinn erlebbar gemacht wird. Er wird immer weniger - jedenfalls im Alltag - durch eine gleichförmige Regulierung, im Extremfall als Ritual und feierliche Zeremonie erfahren, sondern durch das ungezwungene Tischgespräch. Es stellt eine nicht minder integrative, den Einzelnen gesellschaftlich einbindende soziale Ordnung her als die steife Förmlichkeit großbürgerlicher Mahle. Im Gegenteil: Gerade weil die Lockerheit der heutigen Mahlzeiten mehr auf die beteiligten Esser in ihrer je besonderen Individualität eingeht, bindet sie diese umso enger ein. (ICF2). |
Erfasst von | GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim |
Update | 2010/1 |