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Autor/inSchimank, Uwe
TitelSpitzensport in der Dopingfalle.
Gefälligkeitsübersetzung: Top sport in the doping trap.
QuelleAus: Schimank, Uwe (Hrsg.): Gesellschaft begreifen. Einladung zur Soziologie. Frankfurt, Main: Campus Verl. (2008) S. 131-141Verfügbarkeit 
Sprachedeutsch
Dokumenttypgedruckt; Sammelwerksbeitrag
SchlagwörterLeistungsgesellschaft; Erwartung; Leistungsdruck; Leistungsfähigkeit; Leistungsorientierung; Leistungssteigerung; Motivation; Erklärung; Individualisierung; Moralisches Urteil; Schuld; Leistungssport; Sport; Sportpolitik; Sportberuf; Leistung; Leistungsanspruch; Personalisierung; Publikum; Sportler
AbstractDie Zuschauer sind, so der Verfasser, durch ihr Interesse am Sport entscheidend mit im Spiel mit dem Doping, auch wenn sie dies nur allzu gern vor sich selbst verheimlichen. Es sind letzten Endes die Sportzuschauer, von denen die widersprüchlichen Erwartungen an die Athleten und Verbände ausgehen. Nach wie vor ist das Sportgeschehen für viele Zuschauer eine moralische Gegenwelt zur rauen Wirklichkeit der heutigen Gesellschaft: ein Refugium, wo ehrlich erbrachte Leistung ihren gerechten Lohn finden soll. Dies zeigt sich in besonderer Weise in der Verehrung von Sporthelden. Der Sportheld führt vor, dass individueller Einsatz den entscheidenden Unterschied zwischen Sieg und Niederlage ausmacht. Das Publikumsinteresse am Sport ist immer auch ein Interesse am direkt Nachvollziehbaren in einer ansonsten immer abstrakter und undurchschaubarer werdenden Welt. Die explizite Aufforderung, betrogen zu werden, ist paradox und unerfüllbar. Denn wer anweist, dass man ihn betrüge, weiß eben, dass er betrogen werden soll - und kann es genau deshalb nicht werden. Als implizite und so vor sich selbst zu verheimlichende Haltung ist ein derartiger Selbstbetrug jedoch durchaus realisierbar. Der Sportzuschauer kann bekannt werdende Dopingfälle weiterhin individualisieren, wozu ihn die Medienberichterstattung, wie eingangs festgestellt, ja auch anleitet. So ist, so die These, die lange Wirkungskette von der massenhaften Sportbegeisterung zum einzelnen sich dopenden Athleten klar, und zahlreiche verschiedene Wirkmechanismen von Geldabhängigkeit bis zu sich selbst erfüllenden Prophezeiungen und Selbsttäuschungen sind deutlich geworden. Dieses Bild des Dopings wird im Sport, von den politischen Förderern des Spitzensports und von den Sportjournalisten nicht gern gesehen. Dadurch wird jedoch eine recht unerwünschte soziologische Aufklärung betrieben: Es werden keine schuldigen Individuen herausgegriffen, die man des Feldes verweisen könnte, weil sie mit ihrem Tun die Ideale entweihen, die das "Wesen" des modernen Sports bilden. (ICF2).
Erfasst vonGESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim
Update2010/1
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