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Autor/in | Merta, Sabine |
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Titel | Schlank! Ein Körperkult der Moderne. Gefälligkeitsübersetzung: Slim! A modern-day body cult. |
Quelle | Stuttgart: Steiner (2008), 421 S. |
Zusatzinformation | Inhaltsverzeichnis Rezension |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Monographie |
ISBN | 978-3-515-09229-6 |
Schlagwörter | Heilmethode; Körper (Biol); Körpergewicht; Geschichte (Histor); Ernährung; Gesundheitsverhalten; Naturheilkunde; Sucht; Vegetarische Ernährung; Soziale Bewegung; Fitness; Sport; Ernährungswissenschaft; Schulmedizin; 18. Jahrhundert; 19. Jahrhundert; 20. Jahrhundert; Normbildung; Strategie; Verein; Rousseau, Jean-Jacques |
Abstract | Das Hauptziel der Studie ist es, so die Verfasserin, zu der Entwicklung der Diätkost und Schlankheitsmode verlässliche historische Grundlagen zu liefern. Drei Hauptfragen stehen im Mittelpunkt des Forschungsinteresses: (1) Wann lassen sich erste wirkliche Vorläufer der modernen Diätkost, die sich zum einen im Laufe der Zeit unter dem Einfluss eines neuen Schlankheitskultes zu einer Reduktionskost entwickelten, zum anderen aber auch nie ihren ursprünglichen hygienischen Nutzen als Heilkost verloren, historisch nachweisen? (2) Wann lassen sich erste hygienische Körperideen aufspüren, die zu einer allmählichen Bewusstseinsänderung in Bezug auf den Körper führen konnten und das Schönheitsideal eines schlanken, jugendlich -sportlichen Körpers mitgeprägt haben? (3) Wie eng waren verändertes Ernährungsbewusstsein (Ernährung und Gesundheit) und Körperbewusstsein (Ernährung und physische Ästhetik) seit dem späten 19. Jahrhundert miteinander verknüpft? Die Untersuchung ist in zwei große Abschnitte gegliedert. Der erste Hauptteil geht der Frage nach, auf welche historischen Wurzeln sich die Diätkost sowie die kalorienreduzierte Reform- und Schlankheitskost zurückführen lassen. Der zweite Hauptteil untersucht dagegen die Faktoren, die auf ein verändertes Körperbewusstsein und auf die Genese des Schlankheitsideals Einfluss ausübten. Nach der Erläuterung und Systematisierung der alternativen Diättheorien wird dann ihre praktische Umsetzung am Beispiel der Siedlungsgemeinschaften und des Reformwarenwesens rekonstruiert. Ein weiterer Aspekt ist die Untersuchung der Kontroverse zwischen der Naturheilkunde und der Schulmedizin. Der zweite Hauptteil befasst sich sowohl mit lebensreformerischen Bewegungen, die eigene "Körperideen" formulierten, als auch mit allgemeinen Modetendenzen, die einen Einfluss auf das Körperbewusstsein und das Schönheitsideal ausübten. Es wird gezeigt, dass Essverhalten und Körperideale stets miteinander korreliert haben. Die lebensreformerische "Körperkultur" entstand beinahe zeitgleich mit der alternativen "Ernährungskultur". Die Naturheiltherapie des Licht- und Luftbades verselbstständigte sich zu einer eigenen Bewegung des "Körperkults". Eng damit verbunden waren die Ideen einer totalen Reformierung der Kleidung, Erziehung und Sexualaufklärung, aber auch die weite Bevölkerungsteile ergreifende Gymnastik- und Sport, Frauen- und Jugendbewegung. All diese Strömungen trugen zur Genese eines stark veränderten Gesundheits-, Ernährungs- und Körperbewusstseins bei. (ICF2). |
Erfasst von | GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim |
Update | 2010/1 |