Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Möller, Torger |
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Titel | Paranoia psychiatrica oder Querulantenwahn. Auf der Suche nach dem "Mad Scientist in Real Life". Gefälligkeitsübersetzung: Paranoia psychiatrica or querulent mania. Looking for the "Mad Scientist in Real Life". |
Quelle | Aus: Junge, Torsten (Hrsg.): Wahnsinnig genial. Der Mad Scientist Reader. Aschaffenburg: Alibri Verl. (2004) S. 284-310 |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Sammelwerksbeitrag |
Schlagwörter | Abweichendes Verhalten; Geschichte (Histor); Gerichtsverfahren; Rechtsprechung; Wahn; Wissenschaft; Hochschullehrer; Psychiatrie; Weimarer Republik; Justiz; Wissenschaftler |
Abstract | Im vorliegenden Betrag geht es nicht um die Frage, ob ein Wissenschaftler durch irgendwelche Dritte für verrückt erklärt wird, sondern ob diese Verrücktheit Gegenstand einer medizinischen Untersuchung und eines juristischen Verfahrens ist. Im Mittelpunkt steht dabei ein Fall, der sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts ereignet hat. Die Hauptpersonen sind der Professor für Mineralogie und Geologie Johannes Lehmann-Hohenberg (1851-1925) und der Professor für Psychiatrie Otto Binswanger (1852-1929). Dieser Fall beinhaltet neben der Einbettung in das psychiatrische und juristische System der Weimarer Republik noch eine weitere interessante Verwicklung: Lehmann-Hohenberg und Binswanger behaupteten wechselseitig, dass der jeweils andere verrückt sei. Lehmann-Hohenberg sieht dabei eine professionsspezifische Form der Verrücktheit bei den Psychiatern vorliegen, die er "Paranoia psychiatrica" nennt. Binswanger wiederum vermutet bei Lehmann-Hohenberg einen "Querulantenwahn". Unter letzterem wird im medizinischen Diskurs zu Anfang des 20. Jahrhunderts eine Unterform der chronischen Paranoia verstanden, die auf der wahnhaften Idee der rechtlichen Benachteiligung und Verfolgung beruht. Der Autor beschreibt ausführlich den Prozess gegen Professor Lehmann-Hohenberg und diskutiert die Frage, wer der "Mad Scientist in Real Life" ist. (ICI2). |
Erfasst von | GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim |
Update | 2011/2 |