Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Kuhlemann, Jens |
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Titel | Mit dem Teufel im Bunde? Die KPD/ SED und die bürgerlichen Fachkräfte in den Deutschen Zentralverwaltungen (1945-1948). Gefälligkeitsübersetzung: In league with the devil? The Communisty Party of Germany/ Socialist Unity Party of Germany (GDR) and bourgeois specialists in the German Central Administrations (1945-1948). |
Quelle | Aus: Hitzler, Ronald (Hrsg.); Hornbostel, Stefan (Hrsg.); Mohr, Cornelia (Hrsg.): Elitenmacht. Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwissenschaften (2004) S. 149-176 |
Reihe | Soziologie der Politik. 5 |
Beigaben | grafische Darstellungen 1 |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Sammelwerksbeitrag |
ISBN | 3-8100-3195-X |
Schlagwörter | Angestellter; Elite; Entnazifizierung; Justizverwaltung; Macht; Partei; Personalpolitik; Politik; Bürgertum; Mitgliedschaft; Rekrutierung; Systemveränderung; Fachkraft; Entnazifizierung; Geschichte (Histor); Elite; Justizverwaltung; Macht; Partei; Politik; Personalpolitik; Fachkraft; Exklusion; Rekrutierung; Systemveränderung; Öffentliche Verwaltung; Angestellter; Bürgertum; Mitgliedschaft; Deutschland-Sowjetische Besatzungszone |
Abstract | "Jens Kuhlemann rekonstruiert die Einbindung der 'alten' bürgerlichen Fachkräfte aus der NS-Zeit bzw. Weimarer Republik in die Verwaltungsorgane der SBZ/ DDR (1945-1948) und weiter ihre fortschreitende Verdrängung auf Grund veränderter Ansprüche der kommunistischen Machtelite an das kulturelle Kapital, die die Entwertung der 'typisch' bürgerlichen Ressourcen (Bildung, Fachkompetenz) zur Folge hatten. Kuhlemann zeigt auf, wie die KPD/ SED in Entwicklung einer 'eigentümlichen', ideologisch fundierten Interpretation von 'politischer Belastung' dieses Label, mit dem Nationalsozialisten gebranntmarkt und aus dem Verwaltungsdienst ausgeschlossen wurden, auf Kapitalisten und die Bourgeoisie ausweitete. Andererseits konnte, wie Kuhlemann belegt, eine Aufgeschlossenheit gegenüber, besser noch Mitgliedschaft in der Einheitspartei eine belastende Vergangenheit ausgleichen - insbesondere in der letzten Phase des gesellschaftlich-strukturellen Umbaus bis 1948, mit dem die Umformulierung der Kriterien für die Elitenrekrutierung in der SBZ/ DDR einherging. Angesichts der sich immer deutlicher abzeichnenden Konfliktlinien zwischen der kommunistischen Machtelite und den bürgerlichen Fachkräften, die Kuhlemann anhand von Quellenzitaten und Beispielen schildert, wirft der Autor die klassische elitentheoretische Frage nach den Faktoren auf, die die Zusammensetzung von Eliten nach einem Systemumbruch (hier: vom NS-Regime zur DDR) bestimmen. Nach Bourdieu entschieden die dem Einzelnen 'eigenen' Ressourcen (ökonomisches, soziales und kulturelles Kapital) über seine Positionierung innerhalb des neuen Systems. Diese These findet Kuhlemann in seiner Analyse bestätigt. So gewann die Aufgeschlossenheit gegenüber der neuen Machtelite als Kriterium für Neueinstellung, 'Bleibe-recht' und Aufstieg deutlich an Gewicht - auf Kosten der fachlichen Kompetenz." (Autorenreferat). Die Untersuchung enthält quantitative Daten. Die Untersuchung bezieht sich auf den Zeitraum 1945 bis 1951. |
Erfasst von | GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim |
Update | 2006/2 |