Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Nassehi, Armin |
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Titel | Die Schule des Blicks und die Kunst der Gesellschaft. Gefälligkeitsübersetzung: The school of view and the art of society. |
Quelle | Aus: Ebert, Günter (Hrsg.): Odyssee. Orte ästhetischer Bildung. Neuried: ars una (2002) S. 30-40 |
Reihe | Reihe Grenzgänge. 1 |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Sammelwerksbeitrag |
Schlagwörter | Erziehung; Sinn; Wahrnehmung; Medien; Erziehung; Moderne; Sprache; Tradition; Wahrnehmung; Kunst; Modernisierung; Kunstwerk; Sinn; Medien; Autopoiese; Sprache; Kunst; Kunstwerk; Autopoiese; Moderne; Modernisierung; Tradition; Hegel, Georg Wilhelm Friedrich; Kant, Immanuel; Luhmann, Niklas |
Abstract | Das Aufgabenfeld der ästhetischen Erziehung und Bildung ist, einen Blick für den Blick zu gewinnen, sehen zu lernen, dass Bilder nichts von selbst zeigen, sondern gelesen werden müssen, weil sie geschrieben wurden, um es in der traditionellen Terminologie auszudrücken. Ihr Aufgabenfeld ist es, auch das Schreiben zu lehren, d. h. jene kulturelle Kompetenz zu erlernen, sich in einer zunehmend ästhetisierenden, visuellen, inszenatorischen Kultur als Akteur, nicht nur als Zielgruppe zu bewegen. Es macht einen Unterschied, ob man in der Lage ist, in einer über alle Maßen gesättigten Formenwelt, Überraschungswerte zu erzeugen - das gilt in allen Feldern der modernen Gesellschaft. ästhetische Bildung macht damit auf die unausweichliche Immanenz der Formen aufmerksam - sie säkularisiert gewissermaßen den Umgang mit gewohnten Formen und befreit davon, für wahr zu halten, was wahrzunehmen ist. Indem sie die prinzipielle Unzug? nglichkeit der Welt erfahrbar macht, macht sie damit die Welt zugänglich. Sie schult den Blick für den Blick, der das Gesehene ja erst erzeugt. Es ist die Kunst der Gesellschaft, die dabei helfen kann, die Formen der Gesellschaft zu verstehen. Man wird weder mit Ästhetik noch mit ästhetischer Bildung die Welt retten können - das ist schon allzu oft postuliert worden. Man wird auch nicht das ganze Leben in Kunst transformieren, denn die Kunst kann, wie jedes andere Funktionssystem, nur sich selbst konditionieren, nicht aber die Welt - um das zu sehen, gibt es sie. Man kann aber die Welt aus der Perspektive der Kunst beobachten lernen - also Medien und Formen sichtbar machen. (ICF2). |
Erfasst von | GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim |
Update | 2010/3 |