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Autor/inKönig, Hans-Dieter
TitelFasziniert vom Körper eines Neonazis.
Soziologische und psychoanalytische Rekonstruktion einer Studentenbiographie.
Gefälligkeitsübersetzung: Fascinated by the body of a neo-Nazi. Sociological and psychoanalytical reconstruction of a student's biography.
QuelleAus: Alheit, Peter (Hrsg.): Biographie und Leib. Gießen: Psychosozial-Verl. (2002) S. 264-286Verfügbarkeit 
ReiheEdition Psychosozial
Sprachedeutsch
Dokumenttypgedruckt; Sammelwerksbeitrag
ISBN3-932133-44-7
SchlagwörterGewalt; Identifikation; Identität; Identitätsbildung; Psychischer Konflikt; Psychoanalyse; Sozialisation; Familie; Mutter; Sohn; Vater; Film; Körper (Biol); Neonazismus; Männlichkeit; Berufswechsel; Berufswahl; Soziologie; Obdachlosigkeit; Student
AbstractDer Beitrag beschäftigt sich mit der Lebensgeschichte eines jungen Studenten, der vom Körper eines Neonazis fasziniert ist, der in dem Film "Beruf Neonazi" zu sehen war. Im Rahmen eines Interviews werden psychische Konflikte und biographische Momente eruiert, die die Herkunft und die Gründe für die Faszination verständlich machen. Der Artikel führt in einer Fallgeschichte verschiedene Lebensabschnitte aus, in denen der Student mit den Entwicklungsanforderungen der Berufswahl und Familiengründung sowie der Emanzipation vom Elternhaus konfrontiert ist. Aufgewachsen in kleinbürgerlichen Verhältnissen, mit einem autoritären Vater und einer grenzüberschreitend-abweisenden Mutter, identifiziert sich der Sohn zunächst mit der Mutter und entscheidet sich für einen "unaggressiven" Berufsweg. Anhand der Figur des Neonazis werden aber verleugnete, ungelebte aggressive und "männliche-dominante" Persönlichkeitsanteile des Studenten wiederbelebt. Der Beitrag schildert anschaulich und nachvollziehbar die verschiedenen Konfliktlagen, und analysiert gekonnt die - teils unbewussten - Lösungsversuche zur Herstellung einer kohärenten Identität, die durch Studien- und Wohnortwechsel sowie eine teilweise Rückkehr ins Herkunftsmilieu gekennzeichnet sind. Der Artikel verdeutlicht so schlüssig, dass nicht in erster Linie die "Ideologie" der Neonazis als solche ein Attraktivitätsfaktor der Extremisten ist - sondern dass vielmehr sehr individuelle, lebensgeschichtlich begründete Konflikte die Ursache der Faszination sind. So geht es etwa um "Männlichkeit" und Aggressivität; aber auch die "Verachtung der Schwachen", die sich in einem Hass auf Obdachlose zeigt, hat hier viel zu tun mit dem Erleben eigener Schwäche und weiblicher Identifikationen, die neutralisiert werden sollen. Der Beitrag regt so zum Nachdenken an - legt aber auch nahe, dass der Extremismus in seinen Ursprüngen gerade nicht "politisch" ist. Der Artikel hebt abschließend hervor, dass es auf den konstruktiven und ehrlichen "Umgang" mit diesen Konflikten ankommt - um das blinde Ausagieren von Hass und Gewalt zu verhindern, das so charakteristisch für die Neonazis ist. (ICB).
Erfasst vonGESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim
Update2010/1
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