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Autor/inBodenschatz, Harald
TitelStädtebau - Von der Villenkolonie zur Gartenstadt.
Gefälligkeitsübersetzung: Town planning - from a colony of villas to a garden city.
QuelleAus: Harlander, Tilman (Hrsg.): Villa und Eigenheim. Suburbaner Städtebau in Deutschland. Stuttgart: Dt. Verl.-Anst. (2001) S. 76-105Verfügbarkeit 
BeigabenKarten
Sprachedeutsch
Dokumenttypgedruckt; Sammelwerksbeitrag
ISBN3-421-03299-8
SchlagwörterGemeinschaft; Soziale Anziehung; Soziale Isolation; Soziale Distanz; Familie; Frau; Dorf; Ländlicher Raum; Stadt; Stadt-Land-Beziehung; Stadtflucht; Städtebau; Wohnort; Bürgerbeteiligung; Großstadt; Partizipation; Soziale Klasse; Soziale Schicht; Soziale Verantwortung; Arbeitsort; 19. Jahrhundert; 20. Jahrhundert; Vorort; Bewohner; Bürgertum; Deutsches Kaiserreich; Deutschland
AbstractEs wird das eigentumsorientierte Wohnen in der Umgebung der großen Städte in Deutschland beschrieben. Seit den 1860er Jahren waren zahlreiche Villenvororte entstanden, während die "Centren" der Großstädte als Wohnort für das Bürgertum an Attraktivität verloren hatten. Neue Typen von "Familienhäusern" hatten die Stadtwohnung ersetzt: Die Villa, das Landhaus, möglichst freistehend, aber auch als Doppelhaus, Reihenhaus, mit einem eigenen Garten. Während sich in den "Centren" weiterhin der Arbeitsort des Familienoberhauptes befand, wurden Frau und Kinder dem geschäftlichen Großstadtgetriebe entzogen. Unbemerkt von der breiten fachlichen Debatte eine Reform der Großstadt in städtebaulicher architektonischer Hinsicht hatte sich die Villenkolonie der schöneren Gegenden im Umfeld der Städte und attraktivsten Urlaubsgebieten bemächtigt. Damit realisierte das gehobene Bürgertum nicht nur eine neue, stadtferne Lebens, sondern auch eine soziale Distanz von unerwünschten Nutzungen und Klassen Die neuen bürgerlichen Eisenbahnvororte waren ein Hort sozialer Isolation, Ausdruck großbürgerlicher Stadtdistanz, die sich bis zur Stadtfeindschaft steigern konnte. Die Villenkolonien können als städtebauliche Inseln betrachtet werden. Sie können und müssen aber auch großräumig, auf der Ebene der Stadtagglomeration, betrachtet werden, als Inseln, die dem Festland Ressourcen entzogen und zu dessen Strukturwandel wesentlich beigetragen haben. In der Villenkolonie verwirklichte sich eine neue Form von "Gemeinschaft", die derjenigen des historischen Dorfes nur auf den ersten Blick ähnlich war. Die "Gemeinschaft" war nicht mehr, wie im Dorf, notwendig, sondern je nach Geldbeutel frei gewählt, und aufgrund der großen räumlichen Distanz und ökonomischen Unabhängigkeit nahezu zwanglos. Antipathien, Hierarchien, Karrieren und Konkurrenzen wurden in den Kolonien neu inszeniert. Der Villenbewohner hatte auch nichts mehr mit jenem anonymen, rastlosen Großstädter zu tun, den uns der Soziologe Georg Simmel geschildert hat. Oder genauer: Er hat nur mehr zeitlich begrenzt mit diesem zu tun, er profitierte von der Gesellschaft der Großstadt wie der Gemeinschaft der Villenkolonie. Dieses Doppelleben war vor allem den männlichen Bewohnern vorbehalten. Mit dem Bau von Villenkolonien vor allem weit außerhalb der großen Städte realisierte sich in großem Maßstab erstmals das Phänomen der Flucht führender sozialer Schichten vor der Verantwortung für die Gesamtstadt. (LO2). Die Untersuchung bezieht sich auf den Zeitraum 1860 bis 1920.
Erfasst vonGESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim
Update2010/1
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