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Waehrend der Grammatikunterricht in der Schulpraxis nach wie vor von ausschlaggebender Bedeutung ist, trat er im Gefolge der "Kommunikativen Kompetenz" als generellem Lernziel lange Zeit in der Fachliteratur nur als Randgebiet in Erscheinung. Diese Situation scheint sich nun zu aendern, und das Themenheft zu "Grammatik und Grammatiklernen" versucht dem Rechnung zu tragen. Nach einer Einfuehrung in den Themenkomplex von Ekkehard Zoefgen (S. 3 - 6) versucht Gerhard Helbig eine Verbindung zwischen den beiden bisher als Gegensaetze angesehenen Bereichen zu ziehen ("Grammatik und kommunikativer Fremdsprachenunterricht", S. 7 - 24). Kritische Ueberlegungen zu den grammatikographischen Ansaetzen der "Mitteilungs- und Verstehensgrammatik" stellt Sigbert Latzel auf den Seiten 25 - 38 an. Seiner Meinung nach koennen beide nicht halten, was sie versprechen. "Computergestuetzte Forschungen zu einer didaktischen Grammatik des Englischen" stellen Dieter Mindt und Felicitas Tesch auf den Seiten 39 -51 vor. Das Konzept einer "Lern(er)-Grammatik fuer Deutsch als Fremdsprache" (S. 52 - 71) sollte nach Auffassung von Reiner Schmidt sieben wesentliche Merkmale umfassen. Ihre praktische Realisierung im Lehrwerk wird am Beispiel von Deutsch aktiv verdeutlicht, der sich detaillierte linguistische und lernpsychologische Ueberlegungen anschliessen. Konkrete grammatikographische Projekte werden in den Beitraegen "Eine optimale Grammatik fuer Italiener? Zur Adressatenspezifik im Auslaenderunterricht oder: Grammatik zwischen DVG und Tradition" von Maria Lieber und Verena Listl (S. 72 - 83) sowie "Textlinguistik und Grammatikvermittlung" von Maria Thurmair (S. 84 - 103) praesentiert. Dem kontrastiven Sprachvergleich widmen sich die Aufsaetze von Klaus Hartenstein ("Ausgewaehlte Bereiche der konfrontativen Grammatik des Russischen, Polnischen und Deutschen", S. 104 - 119) und Oddleif Leirbukt ("Potentialitaet und Irrealitaet im zukunftsbezogenen Bedingungsgefuege der DaF-Grammatik", S. 120 - 131), der ein fuer norwegische Lerner besonders fehlertraechtiges Grammatikproblem in den Mittelpunkt seiner conceptual world", S. 144 - 160). Kognitionspsychologische und prozessuale Gesichtspunkte des Grammatiklernens bilden einen weiteren Themenschwerpunkt, mit dem sich die Beitraege von Horst Raabe ("Lernende als Linguisten? Zum prozeduralen Wissen Lernender", S. 161 - 173), Thomas Vogel ("Die Vergangenheitstempora des Deutschen. Ueberlegungen zur Didaktik aus spracherwerblicher Sicht", S. 174 - 194) und Guenter Zimmermann ("Strategien und Strategiendefizite beim Lernen mit Instruktionstexten" (S. 195 - 210) befassen. Der abschliessende Themenblock wendet sich Problemen des schulischen Grammatiklernens zu: Diethard Luebke ("Grammatische Uebungen (mit Beispielen aus dem Franzoesischunterricht", S. 211 - 223) zeigt Moeglichkeiten auf, grammatisches Wissen mit Hilfe von Uebungen zu ueberpruefen, waehrend Ute Rampillon auf den Seiten 224 - 230 sich "Zur Gestaltung von Selbstlerngrammatiken und ihrer Bedeutung fuer das Fremdsprachenlernen in der Sekundarstufe I" aeussert.
Erfasst von
Informationszentrum für Fremdsprachenforschung, Marburg
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0932-6936
Grammatik und Grammatiklernen. (Themenheft). 1991.
2695443
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