Literaturnachweis - Detailanzeige
| Autor/in | Stahlmann, Martin |
|---|---|
| Titel | "Ganzheitlichkeit" als Mythos. Zur Dialektik eines modernen Sprachspiels in paedagogischen Handlungsfeldern. |
| Quelle | In: Unsere Jugend, 52 (2000) 12, S. 516-520Infoseite zur Zeitschrift |
| Sprache | deutsch |
| Dokumenttyp | gedruckt; Zeitschriftenaufsatz |
| ISSN | 0342-5258 |
| Schlagwörter | Ganzheitlicher Ansatz; Pädagogische Anthropologie; Pädagogische Theorie; Ideologie; Identität; Subjektivität; Mythos |
| Abstract | Ganzheitlichkeit als Gegenreaktion zu monokausalen Erklaerungsmustern, als Beruecksichtigung aller Entwicklungsbereiche eines Kindes ist durchaus noetig, doch garantiert deren Idealisierung nicht automatisch "richtiges" paedagogisches Handeln. So ist die Beruecksichtigung der gesamten Lebenssituation z. B. im Beratungsprozess selbstverstaendlich, "ganzheitlich" ist diese Methode noch nicht. Es besteht die Gefahr, dass wieder eine mythische, normbestimmende und totalitaere Wunschvorstellung kreiert wird. Der Anspruch, im paedagogischen Bemuehen dem ganzheitlichen Menschenbild genuegen zu koennen, ist edel und sehr hoch,- bei dessen Umsetzung in konkrete Bemuehungen scheint es in Einzelteile zu zerfallen. In der paedagogischen Praxis lassen sich problematische Aspekte wie Nichtbeachtung der Partikularitaet feststellen; ein "ganzheitlicher" Zugang des Paedagogen zu seinem Klienten ist selten moeglich. Das Referenzsystem, die Orientierung danach, was denn eigentlich ganzheitlich sein soll, ist unklar und Grenzen der Zustaendigkeiten verwischen. Auch wenn verlorengegangene Lebenslagen durch die Konstruktion von Ganzheitlichkeit wiedergewonnen werden sollen, ist die einseitige, unkritische Propagierung paedagogischer Konzepte durch Erzieher wiederum problematisch,- Normabweichungen und Widerspruechen sind sie dadurch nicht gewachsen; im paedagogischen Prozess schliessen sich Ganzheitlichkeit und Professionalitaet moeglicherweise aus. Die Suche nach dem Besonderen im Allgemeinen, eine "destruktive Konstruktivitaet", die Betonung der Differenz schuetzen vor Heilsbotschaften und Modetrends.(DJI/EL). |
| Erfasst von | Deutsches Jugendinstitut, München |
| Update | 2002_(CD) |
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