Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/inn/en | Frick, Joachim R.; Wagner, Gert G. |
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Institution | Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung |
Titel | Short term living conditions and long term prospects of immigrant children in Germany. Gefälligkeitsübersetzung: Kurzfristige Lebensbedingungen und langfristige Aussichten von Einwanderungskindern in der Bundesrepublik Deutschland. |
Quelle | Berlin (2000), 42 S.
PDF als Volltext |
Reihe | DIW Diskussionspapiere. 229 |
Beigaben | Tabellen 8 |
Sprache | englisch |
Dokumenttyp | online; Monographie; Graue Literatur |
ISSN | 1433-0210 |
Schlagwörter | Zukunftsperspektive; Bildungsniveau; Sozialhilfe; Förderung; Kind; Fremdsprachenkenntnisse; Armut; Diskriminierung; Lebensbedingungen; Sozialpolitik; Einkommen; Privathaushalt; Arbeitsmarkt; Ausbildungsförderung; Betreuung; Finanzielle Situation; Ausländer; Aussiedler; Deutschland; Osteuropa |
Abstract | "Der im Ausland geborene Teil der in Deutschland lebenden Bevölkerung besteht aus Ausländern und Aussiedlern, die aus osteuropäischen Ländern nach Deutschland emigriert sind. Während die erste Gruppe mit Problemen konfrontiert ist, die aus dem typisch deutschen Konzept von Ethnizität und Staatsangehörigkeit resultieren, erhält die zweite Gruppe quasi beim Grenzübertritt einen deutschen Pass. Etwa die Hälfte der Immigranten, die seit 1984 nach Deutschland kamen, sind der Gruppe der Aussiedler zuzurechnen. Daher muss jede Analyse der Lebensbedingungen von Immigranten-Kindern im Vergleich zu in Deutschland geborenen Kindern deutscher Eltern sowohl die Heterogenität der Immigranten als auch institutionelle Rahmenbedingungen beachten. Während der letzten zehn bis fünfzehn Jahre ist die finanzielle Situation aller in Deutschland lebenden Kinder von immer größer werdenden Problemen gekennzeichnet: Als Resultat ist im Jahre 1997 der Anteil von Kindern in Haushalten, die Sozialhilfe erhalten ca. zweimal so hoch wie der entsprechende Anteil in der gesamten Bevölkerung. Die Armutsraten (basierend auf einer Armuts-Grenze von 50% des mittleren Äquivalenzeinkommens) sind innerhalb einer Dekade von 10% auf mehr als 15% deutlich angestiegen. Die empirische Analyse basiert auf verschiedenen Teilstichproben des Sozio-oekonomischen Panels (GSOEP). Nicht-monetäre und monetäre Indikatoren belegen - trotz der Stärken des deutschen Transfer-Systems - beachtliche Differenzen zwischen den Lebensbedingungen der Kindern von Immigranten und Ausländern im Vergleich zu Kindern authochthoner Eltern. Im Durchschnitt hat sich relative Einkommensposition der Kinder in Deutschland über den Zeitraum von 1985/86 bis 1995/96 verschlechtert, was eine Notwendigkeit einer gezielten Sozialpolitik unterstreicht. Diese sollte sowohl finanzielle Transfers als auch eine Verbesserung einer außerhäusigen Kinderbetreuung beinhalten. Obwohl es Zeichen einer Verbesserung hinsichtlich des Integrationsprozesses von ausländischen Kindern über diesen Zeitraum gibt, lebt die Mehrheit dieser Gruppe nach wie vor in deutlich unterdurchschnittlichen Bedingungen. Innerhalb des deutschen Schulsystems gibt es keine formale 'Diskriminierung' von Immigranten-Kindern. Angesichts der starken intergenerationalen Bildungskorrelation birgt das unterdurchschnittliche Bildungsniveau der in Deutschland lebenden erwachsenen Immigranten und Ausländer - trotz leichter Verbesserungen im langjährigen Vergleich - jedoch große Probleme für deren Kinder. Als Ergebnis des geringen Bildungsniveaus ihrer Eltern sind Kinder von Immigranten und Ausländern deutlich häufiger auf ungünstigeren Bildungswegen zu finden, mit entsprechenden Problemen bei der Integration in den deutschen Arbeitsmarkt und die Gesellschaft insgesamt. Daher muss das deutsche Bildungssystem (einschließlich Kindergarten, Vorschule, Schule und Berufsausbildung) allen Kindern effektiv gleiche Startchancen geben ohne Ansehen des sozialen Hintergrundes. Neben Verbesserungen im Zugang zu Ausbildungsförderung (z. B. BAFöG) erscheinen dabei auch zusätzliche Anreize für Immigranten- und Ausländer-Kinder zur Verbesserung ihrer deutschen Sprachkenntnisse von großer Bedeutung." ( Autorenreferat). |
Erfasst von | GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim |
Update | 2003_(CD) |