Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Geser, Hans |
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Titel | Hat das duale Ausbildungssystem eine Zukunft? Die ambivalente Einstellung der Schweizer Unternehmen zu aktuellen Berufsbildungsreformen. Gefälligkeitsübersetzung: Is there a future for the dual training system? : the ambivalent attitude of Swiss enterprises to the current vocational education reforms. |
Quelle | Zürich (1999), 28 S.
PDF als Volltext |
Beigaben | Tabellen 7; grafische Darstellungen 1 |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | online; Monographie; Graue Literatur |
Schlagwörter | Bildungsreform; Schweiz; Unternehmen; Berufsbildung; Bildungsreform; Ausbildung; Unternehmen; Ausbildung; Berufsbildung; Ausbildungssystem; Duales Ausbildungssystem; Schweiz |
Abstract | Der vorliegende Beitrag geht der Frage nach, inwiefern das duale Ausbildungssystem in der Schweiz eine Zukunft hat. Besonders berücksichtigt werden dabei die aktuellen Berufsbildungsreformen. Die Ergebnisse belegen, dass unterschiedlichste schweizerische Firmen (wie auch in der Schweiz tätige Töchter ausländischer Unternehmen) das bestehende duale Berufsbildungssystem grundsätzlich akzeptieren. So teilen die meisten von ihnen die Ansicht, dass die heutige Lehre nicht zugunsten außerbetrieblicher Ausbildungsformen verkürzt werden soll, und dass insbesondere kein Anlass bestehe, das Schwergewicht stärker als bisher auf den theoretischen Berufsschulunterricht oder auf betriebsexterne Praxisunterweisungen (in Lehrwerkstätten) zu verschieben. Hier wird sichtbar, dass in der modernen Arbeitswelt auch in ihren fortgeschrittensten Sektoren ein arbeitsplatznahes on the job training vorrangig bleibt, das im traditionellen Dualsystem paradoxerweise leichter vermittelt werden kann als in Systemen, die auf einer stärkeren strukturellen Ausdifferenzierung zwischen Bildungssystem und Arbeitswelt beruhen. Dementsprechend beschränkt sich der Reformhorizont auf relativ subsidiäre Maßnahmen, die mit dem Dualsystem vereinbar sind, für die sogar die mit ihm einhergehende enge Kooperation zwischen Firmen, Berufsschulen und öffentlichen Institutionen eine Voraussetzung ist. Dies gilt im Besonderen für die (von über 50% der Firmen unterstützten) Einführungskurse und Ausbildungsverbünde, die vor allem auf einer engen zwischenbetrieblichen Kooperation (häufig im Rahmen von Branchenverbänden) beruhen. Tiefgreifender werden wohl die Wirkungen sein, die von der Verbreiterung der Berufsfelder und der Modularisierung der Ausbildungsgänge auf das etablierte Berufsbildungssystem ausgehen werden. So hat die Fusionierung bisher getrennter Berufe die doppelte Folge, dass einerseits traditionelle Berufsbilder verschwinden können, die insbesondere im Gewerbe (z. B. beim Bäcker, Metzger, Schreiner) mit gleichlautenden Branchen koinzidieren, und andererseits die innerbetriebliche Praxisausbildung infolge ihrer unweigerlich hohen Spezifität an Bedeutung verliert. Ebenso kann die Modularisierung zur Folge haben, dass bisher starr gefügte Berufstypen durch eine Vielfalt unterschiedlichster Fähigkeitskombinationen ersetzt werden, was nicht zuletzt bewirken kann, dass sich der Unterschied zwischen beruflicher Grundausbildung und Weiterbildung stark relativiert. (ICD). |
Erfasst von | GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim |
Update | 2003_(CD) |