Türkische Unternehmer und das duale Ausbildungssystem. Empirische Untersuchung von Möglichkeiten der beruflichen Ausbildung in türkischen Betriebsstätten in Deutschland.

Institution	Zentrum für Türkeistudien (Essen)
Titel	Türkische Unternehmer und das duale Ausbildungssystem. Empirische Untersuchung von Möglichkeiten der beruflichen Ausbildung in türkischen Betriebsstätten in Deutschland. Gefälligkeitsübersetzung: Turkish entrepreneurs and the dual training system : empirical study of possibilities of vocational training in Turkish businesses in Germany.
Quelle	Münster: Lit (1999), V, 159, 33 S.Verfügbarkeit
Reihe	Materialien und Berichte des Zentrums für Türkeistudien. 3
Beigaben	Tabellen 57; Abbildungen 6
Sprache	deutsch
Dokumenttyp	gedruckt; Monographie
ISBN	3-8258-4161-8
Schlagwörter	Großbetrieb; Kleine und mittlere Unternehmen; Unternehmen; Unternehmensgründung; Ausbildung; Berufsbildung; Arbeitsplatz; Berufliche Selbstständigkeit; Duales Ausbildungssystem; Unternehmer; Ausbildungssituation; Bestandsaufnahme; Entwicklung; Betrieb; Auszubildender; Türke
Abstract	"Seit dem Anwerbeabkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Türkei vom 30. Oktober 1961 ist die Zahl der türkischen Migranten in Deutschland stetig angestiegen. Bereits 1971 lag sie deutlich über einer halben Million und überschritt 1975 die Ein- und 1995 die Zwei-Millionen-Grenze. Im Laufe der türkischen Migrationsgeschichte wandelte sich die zunächst eher homogene Gruppe der Arbeitsmigranten mit der 2. und 3. Generation zu einer Einwanderergesellschaft, die die gesellschaftlichen Freiheiten und die Bildungs- und Berufswahlmöglichkeiten für sich erkennen und nutzen gelernt hat. In den 90er Jahren kamen mit der Wiedervereinigung aber auch Probleme auf die türkischen Mitbürger in Deutschland zu. Angriffe von Rechtsradikalen und eine allgemein ablehnendere Haltung gegenüber den Ausländern in diesem Land - auch in Zusammenhang mit Arbeitslosigkeit und finanziellen Kürzungen in Einrichtungen des Sozialbereichs - machten eigene Initiativen notwendig. Die schlechte Arbeitsmarktlage auf der einen Seite, die bessere Berufsbildung und die zunehmende Absicht, in Deutschland zu bleiben auf der anderen, bewirkten in den letzten Jahren eine Hinwendung zur beruflichen Selbständigkeit. In den letzten Jahren läßt sich ein regelrechter Gründerboom türkischer Unternehmen beobachten. Eine Studie des Zentrums für Türkeistudien wies in diesem Bereich starke Zuwachsraten aus. Wurden Ende 1996 bundesweit noch 42.000 türkische Selbständige gezählt, stieg deren Zahl ein Jahr später um rund 5.000 auf 47.000. Von der anfänglichen 'Nischenwirtschaft' der Dönerbuden und Nähstuben hat sich die türkische Unternehmerschaft inzwischen herausentwickelt und betätigt sich in vielen Branchen. Als Produzenten, Dienstleister und Arbeitgeber tragen türkische Selbständige zum allgemeinen Wohlstand und Wettbewerb bei. Ein enormer Anstieg ist auch bei anderen wirtschaftlichen Indikatoren zu beobachten. So haben die türkischen Selbständigen im Jahre 1997 insgesamt 41,4 Mrd. DM umgesetzt. Auch die von ihnen geschaffenen Arbeitsplätze sind in einem Jahr von 186.000 auf jetzt 206.000 gestiegen; sie beschäftigen im Durchschnitt 4,3 Angestellte. Diese Entwicklungen und diese Zahlen weisen auf ein Potential hin, daß auch im Ausbildungsbereich genutzt werden könnte. Ziel dieser 'Empirischen Untersuchung von Möglichkeiten der beruflichen Ausbildung in türkischen Betriebsstätten in Deutschland' war es, zum einen eine Bestandsaufnahme zu machen über die de facto Ausbildungssituation sowie die Ausbildungsbereitschaft und die -potentiale in diesen Betrieben zu eruieren, zum anderen dann diese Ergebnisse nutzbar zu machen und effektive Maßnahmen herauszuarbeiten zur Förderung der Ausbildungsbereitschaft und zur Unterstützung der Ausbildungsplatzakquisition. Die Ergebnisse dieser Untersuchung geben Anlaß zur Hoffnung, daß auch die Unternehmer türkischer Herkunft in Deutschland als Sozialpartner ernstgenommen werden und ihrerseits bereit sind, einen Beitrag zu leisten sowohl zur wirtschaftlichen Integration ihres Unternehmens in die wirtschaftlichen Strukturen in Deutschland, als auch zur sozialen und beruflichen Integration der Jugendlichen in diesem Land." (Textauszug).
Erfasst von	GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim
Update	2000_(CD)