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Im ersten Teil wird die gegenwärtige Schulpraxis im Blick auf die fachwissenschaftliche Dominanz in den Lerninhalten charakterisiert. Aus dieser Kritik erwacht die Forderung nach einer Orientierung am Subjekt als gleichberechtigte Person im Erziehungsprozeß und somit der Ruf nach einem dialogisch-diskursiven Erziehungsbegriff. Ausgehend von einer plausiblen begrifflichen Repräsentanz von Erziehung stellt der Autor die Frage nach den Möglichkeiten, dialogisch-diskursiver Erziehung in der gegenwärtigen Schulpraxis näher zu kommen. Das "synoptisch-soziale" Lernen im naturwissenschaftlichen Unterricht (Peter Buck) - im Zuge des "genetisch-sokratisch-exemplarischen" Lehrens (Martin Wagenschein) - dient hier als Beispiel für eine fachdidaktische Position, in deren kommunikativen Implikationen sich dialogisch-diskursive Erziehung einlogieren kann. Im zweiten Teil wird anhand eines Unterrichtsbeispiels gezeigt, wie dialogisch-diskursive Erziehung stattfinden kann. Dieser Unterricht folgt in modifizierter Form dem Konzept des synoptisch-sozialen Lernens. Das schulpraktische Beispiel bezieht sich auf Unterricht mit dem Thema "Einführung in die Atomvorstellung". Grundlegender Aspekt ist es, eine diskursive Methode vorzubereiten, die beim Klären moralischer Fragestellungen (z. B. Konflikt) notwendig wird, ohne im Unterricht ein konkretes "moralisches" Thema zu behandeln. Zum Schluß bleibt jedoch die Frage, ob eine derartige Erziehung bzw. deren Ziele in der gegenwärtigen Schulpraxis überhaupt verfolgt werden kann. Der Zweifel müßte den Blick auf eine "neu zu denkende Schule" (von Hentig) lenken. (Orig.).
Erfasst von
Berliner Landesinstitut für Schule und Medien
Update
1999_(CD)
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0172-7567
Müller, Markus: "Erziehung" in einer vom Fachwissen dominierten Schulpraxis? 1997.
2378408
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