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Den Ausgangspunkt dieser Reflexion des Begriffs "Fortschritt" bildet die Annahme, dass diese Kategorie als tiefverwurzeltes Deutungsmuster bei Kindern und Jugendlichen bereits wirksam ist. Fuer den Geschichtsunterricht bedeutet das einerseits, dass er an diese in der kollektiven Erinnerung wirksamen Deutungsmuster von Fortschritt anzuknuepfen hat. Andererseits muss er aber die gegenwaertig weitverbreitete Kritik am Fortschrittsdenken integrieren und sich konsequenterweise von der klassischen, linearen Fortschrittskonzeption trennen. Gefordert wird so ein neues, dynamisches Konzept von Fortschritt, dem die Fortschrittskritik inhaerent ist, d. h. das neue Konzept muss ohne Aufgabe seiner kategorialen Eigenschaften gerade die historischen Erfahrungen verarbeitbar machen, die das traditonelle Fortschrittskonzept nicht mehr plausibel erscheinen lassen. Mit dieser kritischen, an der Frankfurter Schule angelehnten Wendung der Fortschrittskategorie lassen sich die Epochen und Perioden unter Einbeziehung der je spezifischen Kehrseiten und Ambivalenzen, der Vor- und Nachteile, der Chancen und Probleme neu erfahren und zu einem Faktor neuer historischer Sinnbildung werden.
Erfasst von
Hessisches Landesinstitut für Pädagogik, Wiesbaden
Update
1994_(CD)
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Ruesen, Joern: Fortschritt. Geschichtsdidakt. Ueberlegungen zur Fragwuerdigkeit e. histor. Kategorie. 1987.
2156126
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