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In dem Roman "Degres" unternimmt Michel Butors fiktiver Autor, der Geschichts- und Erdkundelehrer Pierre Vernier, den Versuch, eine Unterrichtsstunde ueber die Entdeckung Amerikas in all ihren Veraestelungen zu schildern und scheitert toedlich. Er scheitert, weil er den unzaehligen, von ihm zusammengetragenen Detailinformationen prinzipiell denselben Wert zubilligt und dabei den untauglichen Versuch unternimmt, die Perspektivitaet menschlicher Erkenntnisfaehigkeit zu ueberlisten. Fuer Butor ist der Roman ein Verfahren, "das einen forschenden Zugang zur Wirklichkeit" ermoeglicht. Im Falle von "Degres" lassen sich vier Perspektiven unterscheiden: 1. metaliterarisch gesehen experimentiert Butor mit Montage- und seriellen Techniken; 2. aus erkenntniskritischer Sicht beleuchtet der Roman die Notwendigkeit, einzelne Wissenselemente zu kohaerenter Erkenntnis durch Konjektur, Hypothese und Imagination zu synthetisieren; 3. inhaltlich betrachtet, ist "Degres" auch ein Beitrag ueber die Schule und die darin ablaufenden Prozesse; 4. schliesslich setzt sich Butor in wissenschaftstheoretischer Perspektive mit den Bedingungen und Moeglichkeiten der Unterrichtsforschung auseinander, indem er die Gefahr der "Geheimforschung" ad absurdum fuehrt.
Erfasst von
Hessisches Landesinstitut für Pädagogik, Wiesbaden
Update
1996_(CD)
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0342-2895
Bruetting, Richard: Der Roman als Unterrichts-Forschung (ueber Michel Butor: Degres). 1986.
2136518
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