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Die Ausgangsthese des Aufsatzes, dass eine staerkere Beruecksichtigung von deutscher Literatur des 15., 16. u. 17. Jahrhunderts in der Schule sinnvoll sei, findet ihre Begruendung vorwiegend in den politischen und gesellschaftlichen Wandlungen jener Zeit, die literarisch erfahrbar zu machen eine Aufgabe des Deutschunterrichts sei. Das uebergeordnete Ziel der Vermittlung eines humanen Gleichgewichts in der Weltsicht steht dabei im Hintergrund. Dies gilt um so mehr, als sich vor allem die Literatur des 17. Jahrhunderts durch eine aesthetische Formkultur hoechsten Anspruchs auszeichnet. In der Forschung des 20. Jahrhunderts finden sich zwei Perioden einer verstaerkten Zuwendung zu jener Literatur. In den 20er Jahren wurde der Reiz des Barock wiederentdeckt, waehrend in den 60er Jahren die Rhetorik des Barock im Mittelpunkt der Betrachtung stand. Diese zeichnet sich durch eine dualistisch-antithetische Grundstruktur der Welterfahrung und durch virtuose sprachliche Gestaltung aus. Der Dualismus von Lust und Verzweiflung im diesseitigen Leben bleibt immer auf die Erloesungshoffnung in der Transzendenz bezogen. Durch die rhetorische Schulung der Autoren - literarisches Schreiben war Lehrgegenstand hoeherer Schulbildung - war es ihnen moeglich, Stilmittel in ausgezeichneter Weise inhaltlich zweckgebunden einzusetzen, was jene Literatur besonders reizvoll macht.
Erfasst von
Hessisches Landesinstitut für Pädagogik, Wiesbaden
Update
1996_(CD)
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Roloff, Hans-Gert: Deutsche Literatur des 17. Jahrhunderts und "Schule". 1985.
2116362
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