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Autor/inZosel, Tim
TitelPolitikbilder und Habitus.
Eine soziologische Untersuchung von Politiklehrer*innen in Deutschland und Israel.
QuelleDuisburg; Essen: Universität Duisburg-Essen (2021), XIII S., S. 15-379, 11 S.
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Dissertation, Universität Duisburg-Essen, 2021.
Sprachedeutsch
Dokumenttyponline; Monographie
DOI10.17185/duepublico/74823
URNurn:nbn:de:hbz:464-20211006-081832-3
SchlagwörterDeutschland; Dissertation; Habitus; Israel; Lehrer; Politik; Politische Bildung; Lehrer; Politik; Politische Bildung; Dissertation; Habitus; Deutschland; Israel
AbstractSowohl in Deutschland als auch in Israel zeigen sich teils heftige Auseinandersetzungen um die konkrete Ausgestaltung und den Lehrplan schulischer politischer Bildung. Hinzu kommt, dass in beiden Staaten die Shoah eine erhebliche Bedeutung in der Begründung politischer Bildung zur Stärkung der Demokratie einnimmt. Weniger in den Blick geraten ist bisher, welchen Eigenlogiken dabei das pädagogische Personal politischer Bildung folgt und wie ihre pädagogischen Ziele mit ihrem Blick auf den Gegenstand Politik zusammenhängen. So wurde in der vorliegenden Studie danach gefragt, (1) welche Politikbilder sich unter Politiklehrer*innen in Israel und Deutschland finden lassen und inwiefern sie über den Habitus vermittelt sind und (2) ob die Shoah darin eine prägende Rolle einnimmt bzw. welche Bezüge zum Politikbild hergestellt werden. Politikbilder wurden hier als kollektive Orientierungen untersucht, die auf die Gesamtheit der auf Politik bezogenen Einstellungen und Haltungen verweisen und über den Habitus vermittelt werden. Empirisch wurde dies mit einem qualitativen Forschungsdesign umgesetzt und zwei erweiterte Gruppendiskussionen ("Gruppenwerkstätten", Bremer 2004) mit Politiklehrer*innen in Nordrhein-Westfalen (Berufskolleg und Gymnasium) sowie zwei Gruppenwerkstätten mit Civics-Lehrer*innen in Israel (jüdisch-säkularer und arabischer Schulsektor) ausgewertet. Theoretisch knüpfte das Vorhaben an Arbeiten zur Milieuspezifik pädagogischen Handelns und pädagogischer Haltungen an (u.a. Lange-Vester 2015), die auf Bourdieus Konzeption des sozialen Raums (1982, 2016 [1985]) und des politischen Felds (2001a) sowie auf die Milieustudien von Vester et al. (2001) zurückgreifen. In der vergleichenden Untersuchung mit Politiklehrer*innen in Deutschland und Israel konnten insgesamt vier unterschiedliche Politikbildsyndrome freigelegt werden, die mit bestimmten Habituszügen korrespondieren und unterschiedliche pädagogisch-politische Ziele der Lehrer*innen nach sich ziehen: Selbstsichere und hierarchische Habituszüge stehen in Verbindung mit einem vertrauend-bewahrenden ("verteidigenden") Politikbild und dem Ziel, Schüler*innen an verfasste Politik heranzuführen. Selbstsichere und egalitäre Habituszüge gehen mit einem vertrauend-veränderungsorientierten ("reformerischen") Politikbild einher, das im Unterricht darauf fokussiert, die politische Partizipation und Emanzipation der Schüler*innen als kritisch-mündige Bürger*innen zu fördern. Unangepasste und egalitäre sowie deutlich sozialkritische Habituszüge korrespondieren mit einem distanziert-veränderungsorientierten ("aufbegehrenden") Politikbild und zielen auf die politische Selbstbestimmung und Autonomie der Schüler*innen ab, mit der Absicht, politische Verhältnisse zum Besseren zu wenden. Angepasst anmutende und fatalistische Habituszüge verweisen auf ein distanziert-bewahrendes ("resigniertes") Politikbild, bei dem Lehrer*innen sich u.a. darauf beschränken, den Schüler*innen eine angemessene politische Ausdrucksweise zu vermitteln und dabei möglichst genau die Vorgaben des Curriculums umsetzen. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen auf, dass der milieuspezifische Habitus und der damit verbundene Blick auf das politische Feld recht unterschiedliche Wahrnehmungen von Politik, unterschiedliche Denkweisen und in diesem Zusammenhang auch unterschiedliche (politische bzw. politikbezogene) Handlungen bedingt. Dieses allgemeine Ergebnis lässt sich sowohl in Israel als auch in Deutschland bestätigen. Bezugnehmend auf die Auseinandersetzungen um politische Bildung bestätigt die Studie damit, dass der Blick auf Politik durch Milieu und Habitus geprägt ist. Im Vergleich der länderspezifischen Ergebnisse fällt auf, dass die Lehrer*innen im israelischen Sample überwiegend in Distanz zum politischen Feld stehen, während die Streuung im deutschen Sample größer ist: hier stehen einige Lehrer*innen ebenso in Distanz, andere aber auch in Nähe zum politischen Feld. Schließlich legen die Ergebnisse nahe, dass die Lehrer*innen in ihren Politikbildern einen habitusspezifischen Umgang mit der Shoah entwickelt haben, welche sie als historische Referenz- und Projektionsfolie `verwenden` und im Politik- bzw. Civics-Unterricht mit ihren eigenen gegenwartsbezogenen pädagogischen Zielen `einsetzen`. Dies erfolgt in Israel und Deutschland allerdings nach unterschiedlichen Logiken. (Orig.).
Erfasst vonDeutsche Nationalbibliothek, Frankfurt am Main
Update2022/2
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