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Autor/in | Jacob, Lisa |
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Titel | Investigating self-regulated learning in preschoolers. |
Quelle | Saarbrücken: Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek (2020), 94 S.
PDF als Volltext (1); PDF als Volltext (2); PDF als Volltext (3) Dissertation, Universität des Saarlandes Saarbrücken, 2020. |
Sprache | englisch |
Dokumenttyp | online; Monographie |
DOI | 10.22028/D291-32881 |
URN | urn:nbn:de:bsz:291--ds-328818 |
Schlagwörter | Pädagogik; Kind; Vorschulalter; Vorschule; Lernen; Selbst gesteuertes Lernen; Training; Dissertation; Bewertung; Erfassung; Individueller Unterschied; Intervention |
Abstract | Selbstreguliertes Lernen (SRL) wird definiert als Lernen durch die selbstständige und selbstgesteuerte Anwendung von Lernstrategien. Diese fächerübergreifende Fähigkeit steht nachweislich mit schulischem sowie akademischem Erfolg in Verbindung. SRL sollte so früh wie möglich gefördert werden, um die Etablierung von ungünstigem Lernverhalten zu verhindern. Die Vorschule, als erste Etappe des Bildungssystems, stellt dabei eine sensible Phase im Leben eines Individuums dar, in welcher sich für SRL relevante Fähigkeiten entwickeln. Zu diesen gehören die allgemeine Fähigkeit zur Selbstregulation (gSR), exekutive Funktionen (EF) sowie Sprachkompetenz als Mittel zur Begleitung von Lernhandlungen. Aktuell existiert eine begrenzte Anzahl von wissenschaftlichen Studien, die sich explizit mit SRL im Vorschulalter beschäftigen. Deshalb besteht das übergeordnete Ziel dieser Dissertation darin, einen wissenschaftlichen Beitrag zur Untersuchung von SRL bei Vorschulkindern zu leisten. Die Entwicklung valider Messinstrumente ist Voraussetzung, um SRL-Interventionen evaluieren zu können. Im Bereich von VorschülerInnen fehlt es an Messinstrumenten zur Erfassung von SRL. Deshalb zielt die erste Studie dieser Dissertation darauf ab, erste Schritte in Richtung der Entwicklung und Evaluation eines direkten Messinstruments zur 'online' Erfassung von SRL bei VorschülerInnen zu unternehmen. Eine adaptierte Version eines Prozessmodells der Selbstregulation diente dabei als theoretische Basis. Um die Validität zu untersuchen, wurde eine Kreuzvalidierung mithilfe eines externalen SRL-Ratings (ausgefüllt durch die ErzieherInnen) sowie eines etablierten EFMessinstruments vorgenommen. Die statistischen Analysen ergaben eine zufriedenstellende Reliabilität des gesamten direkten SRL Messinstruments. Die Validität wurde durch (kleine) signifikante Korrelationen mit beiden Vergleichs-Messungen gestützt. Trotzdem sind Optimierungen des direkten SRL Messinstruments für VorschülerInnen notwendig. Es existieren empirische Belege für die Effektivität von SRL-Interventionen für verschiedene Altersgruppen wie SchülerInnen der Primar- und Sekundarstufe sowie StudentInnen. Aber nur wenige Studien haben die Förderung von SRL bei VorschülerInnen untersucht. Die zweite Studie leistet einen Beitrag zur SRLInterventionsforschung und zielt darauf ab, eine SRL-Intervention für VorschülerInnen und deren ErzieherInnen zu entwickeln und zu evaluieren. Ähnlich wie in der ersten Studie bildet eine adaptierte Version des Prozessmodells der Selbstregulation die theoretische Basis für die Intervention. Die Intervention beinhaltete die Förderung verschiedener Lernstrategien innerhalb der drei Phasen des SRL (Vorbereitungsphase, Handlungsphase, Selbst-Reflexionsphase). Die Effektivität der Intervention wurde mithilfe eines längsschnittlichen Kontrollgruppen-Designs für VorschülerInnen und deren ErzieherInnen untersucht. Die Intervention fand in zwei verschiedenen Lernumgebungen statt, nämlich a) einer autonomen Lernumgebung ohne spezifischen Fokus auf der Anregung von Sprache während der Lernstrategie-Einübung und b) einer sozial- interaktiven Lernumgebung, in welcher SRL-Lernstrategien mit Fokus auf der Anregung von Sprache gefördert wurden. Allgemein zeigten die Ergebnisse der Studie eine Verbesserung von SRL und gSR bei allen VorschülerInnen der drei Experimentalgruppen. Entgegen der Annahmen zeigten VorschülerInnen der aktiven Kontrollgruppe eine größere Verbesserung in SRL (erfasst über die externalen SRL-Ratings) im Vergleich zu VorschülerInnen der beiden Interventionsgruppen. Da SRL-relevante Fähigkeiten sich während des Vorschulalters weiterentwickeln, sollten sich interindividuelle Unterschiede zwischen den Kindern zeigen. Dennoch haben alle Kinder der Vorschule den Übergang zur Grundschule vor sich. Deshalb untersuchte die dritte Studie a) die Heterogenität in SRL-relevanten Fähigkeiten durch die Bildung homogener Untergruppen (= Profile) und b) den Einfluss der gefundenen Profile auf den Nutzen einer SRL-Intervention. Die Ergebnisse ergaben vier gut definierte Profile. Aufgrund von Defiziten der SRL-Intervention konnten keine Aussagen bezüglich des differentiellen Interventionsnutzens getroffen werden. Stattdessen wurde der zeitliche Entwicklungsverlauf der vier Profile (angestoßen durch eine Intervention) explorativ untersucht. Es zeigte sich, dass hohe Ausprägungen in gSR und Sprachkompetenz in einem größeren Zuwachs von SRL resultieren. Dieses Ergebnis betont die Beziehungen zwischen den drei Konstrukten. Schlussfolgernd lässt sich festhalten, dass die vorliegende Dissertation einen Beitrag zur Erfassung und Förderung von SRL bei VorschülerInnen leistet und dabei die Heterogenität in SRL-relevanten Fähigkeiten dieser besonderen Altersgruppe berücksichtigt. (Orig.). |
Erfasst von | Deutsche Nationalbibliothek, Frankfurt am Main |
Update | 2021/3 |